Bemerkenswert, wie manche Bewegungen, die früher für bedenkenswerte Kritik standen – am Turbokapitalismus, am Überwachungswahn der USA – nun selbst manische Züge annehmen. Kann es sein, dass sich Attac, Wikileaks und Co verrannt haben?

Bei Wikileaks und seinem Gründer Julian Assange ist die Fixierung auf die Clintons schon paranoid. Soeben ist ein neuer Schub gehackter Mails veröffentlicht worden, wonach Bill Clinton im Rahmen seiner Stiftung auch persönlich profitiert habe. Aber es gibt keinen Beweis, dass seine Frau, die Präsidentschaftskandidatin, damit etwas zu tun hat. Assange versucht, in offensichtlicher Zusammenarbeit mit Wladimir Putin und dessen Geheimdienst, Hillary Clintons Wahl zu torpedieren. Der Putin-Propagandasender Russia Today veröffentlicht derlei früher als Wikileaks selbst.

Attac, die globalisierungsfeindliche europäische Linksbewegung, findet sich auch nach der Einigung der Belgier nicht damit ab, dass Ceta nach Zugeständnissen nun unterschriftsreif sein könnte. Die Tatsache, dass die Wallonie nur ein paar Goodies erpressen wollte, die mit dem Vertrag nichts zu tun haben, bleibt unerwähnt.

Erscheinungen wie Wikileaks und Attac (und die Gruppen, die das Chlorhuhn zum Schreckensargument gegen Handelsverträge machten) sind im Begriff, ihre Glaubwürdigkeit zu strapazieren. (Hans Rauscher, 28.10.2016)