Eine Mehrheit der Deutschen scheut den Abschluss einer Versicherung im Internet. In einer am Freitag vom Gesamtverband der Deutschen Versicherer (GDV) veröffentlichten repräsentativen Umfrage sagten 55 Prozent, sie könnten sich auch in Zukunft nicht vorstellen, dies zu tun. Informationen holen sich aber die meisten online – laut Umfrage sind es 82 Prozent.

Die Ablehnung von Online-Abschlüssen ziehe sich durch alle Altersgruppen, erklärte der GDV. Auch bei den unter 30-Jährigen sagten 40 Prozent, sie wollten auch in Zukunft keine Versicherungen im Netz kaufen. Der personelle Vertrieb bleibe "ein wichtiger Kanal" für die Branche, zeigte sich der Verband überzeugt.

Online-Verwaltung von Verträgen

Gewünscht von den Kunden sind laut Umfrage digitale Angebote der Versicherungen wie die Online-Verwaltung von Verträgen. Eine automatisierte Schadenregulierung bei Klein-Unfällen über das Smartphone finden laut Umfrage 43 Prozent sehr sinnvoll.

Datenbezogene Versicherungstarife, die etwa Fahrverhalten oder Fitness-Werte bei der Berechnung berücksichtigen, findet die Mehrheit der Befragten zwar gerecht. Die notwendigen Daten wollen aber nur die wenigsten dem Versicherer überlassen.

Nur 14 Prozent der Befragten wären bereit, Daten von Haushaltsgeräten mit dem Hausrat- oder Wohngebäudeversicherer zu teilen, nur sechs Prozent würden Gesundheitsdaten an den Lebensversicherer geben. Immerhin 27 Prozent würden Fahrdaten an die Kfz-Versicherung weiterreichen.

Die größten Sorgen bei der Datenweitergabe bestehen laut Umfrage in möglichen Nachteilen für den Versicherungsschutz oder die Prämienhöhe. "Wir müssen unseren Kunden besser erklären, was wir mit ihren Daten machen", erklärte Andrea van Aubel, Vorstand IT und Digitalisierung beim Axa-Konzern. (APA, 28.10. 2016)