Angetrieben und bestens eingestellt von Coach Thorsten Fink ...

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

... ließen die Veilchen gegen Sturm rein gar nichts anbrennen.

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Wien – Für die Wiener Austria geht der Oktober als Wonnemonat in die Geschichtsbücher ein. Vier Ligasiege in Folge, unter anderem gegen die direkten Konkurrenten Rapid und Sturm Graz, dazu Erfolgsmomente in Europa League und Cup – die Violetten überzeugten in ihren von Trainer Thorsten Fink ausgegebenen "Wochen der Wahrheit" bisher auf allen Bühnen.

Mit dem 2:0 gegen Tabellenführer Sturm am Sonntag pirschte sich die viertplatzierte Austria weiter an die Spitzenposition heran, vier Zähler fehlen nur noch auf die Grazer. Und es geht Schlag auf Schlag weiter. Am Donnerstag steht im Happel-Stadion das Heimspiel gegen AS Roma auf dem Programm, ehe es Sonntag in Altach in die Liga zurückgeht.

Revanche geglückt

Nach der laut Fink "besten Saisonleistung" ist die Stimmung bestens. "Mit Rapid und Sturm haben wir direkte Gegner geschlagen. Das sind Sechs-Punkte-Spiele, die in der Meisterschaft sehr wichtig sein können", sagte Kapitän Alexander Grünwald. 1:4 und 1:3 lauteten die Resultate gegen Rapid und Sturm im ersten Saisonviertel, die Austria revanchierte sich mit zwei 2:0-Siegen binnen acht Tagen.

Auffälligster Mann gegen die Steirer war Larry Kayode. Der schnelle Nigerianer betätigte mit dem von ihm herausgeholten Elfmeter als violetter "Dosenöffner" (Holzhauser), musste sich wegen seiner Theatralik danach von Sturm-Trainer Franco Foda aber einiges anhören. "Ich denke, es war kein Elfer. Kayode ist in Lykogiannis hineingelaufen, es war eine fragwürdige Entscheidung", sagte Foda.

Raphael Holzhauser verwertete jedenfalls den Strafstoß sicher (51.), Kayode selbst sorgte nach einem einstudierten Freistoß dann aus kurzer Distanz für die Vorentscheidung (67.). "Wir arbeiten sehr hart, hören auf den Coach. Im Moment sind wir in guter Form", sagte der Angreifer.

Deutliche Überlegenheit

Auch wenn die Elfersituation nach Schlusspfiff für Diskussionen sorgte: Der dritte Ligasieg ohne Gegentor hintereinander war verdient. Die Austria erarbeitete sich wie gewohnt deutlich mehr Ballbesitz, überzeugte durch Ballsicherheit (85,3 Prozent Passquote) und wirkte in entscheidenden Situationen einen Schritt schneller. "Im Vergleich zum ersten Spiel gegen Sturm sind wir viel besser aufgetreten. Wir sind viel aggressiver und schaffen es, eine geschlossen starke Leistung zu zeigen. Dass wir fußballerisch gut sind, wissen wir", meinte Grünwald.

Die Doppelbelastung in nationalen und internationalen Bewerben scheint bis dato keinen Kräfteverschleiß zu bewirken. Fink – er erhielt das sportlich gesehen beste Geschenk zum 49. Geburtstag – hat bei seinen Rotationen offenbar ein gutes Händchen. "Ich denke, dass wir das richtig gemacht haben", sagte er stellvertretend für sein Betreuerteam.

Altach wichtiger als Roma

Es bleibt abzuwarten, mit welcher Formation die Austria gegen die Roma ins Spiel geht. Fink betonte mit Blick auf die Tabelle: "Wichtiger ist die Meisterschaft, dass wir Sonntag gegen Altach gewinnen." Mit einem Erfolg in Vorarlberg würde die Austria zumindest auf Rang drei stehen. Gegen die Roma winkt gar die Führung in der Europa-League-Gruppe. Mit einem Punktgewinn wie beim 3:3 vor zwei Wochen will Fink aber nicht spekulieren: "Es wird ein tolles Spiel, wir wollen Gas geben. Aber wir spielen gegen eine Mannschaft, die absoluter Favorit ist. Es wird sehr schwer."

Ein richtiges Endspiel um den Aufstieg in die K.-o.-Phase sehen die Austrianer erst im darauffolgenden Heimauftritt gegen Astra Giurgiu (24. November). Gegen Roma soll vor mehr als 30.000 Zuschauern im Prater laut Grünwald dennoch einiges zu sehen sein: "Wir wollen ein Fußballfest bieten." (APA, 31.10.2016)