Berlin – Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat trotz des Ärgers über abfällige Äußerungen Günther Oettingers volles Vertrauen in den EU-Kommissar. Das sei "selbstverständlich", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag. Der ehemalige Ministerpräsident Baden-Württembergs habe seine Bemerkungen inzwischen eingeordnet.
Auf den Inhalt der Rede, in der Oettinger unter anderem Chinesen als "Schlitzaugen" bezeichnet hatte, ging Seibert nicht ein. Oettinger steht zudem wegen Äußerungen über Frauen, die Homo-Ehe und die belgische Region Wallonien in der Kritik.
Oettinger soll Haushaltskommissar werden
Der CDU-Politiker war bisher für Digitalwirtschaft zuständig und soll jetzt Haushaltskommissar werden. Das sei ein besonders wichtiges Amt, sagte Seibert. Mit seiner Erfahrung sei Oettinger ein "ausgezeichnet qualifizierter" Kommissar. "Er gehört zu den dienstältesten Mitgliedern der Europäischen Kommission, zu den erfahrensten."
Oettinger hatte seine umstrittenen Kommentare unter anderem als "saloppe Äußerung" verteidigt. Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker wollte sich am Montag nicht zu der Rede äußern. Ein Sprecher verwies nur auf die Erklärungen, die Oettinger am Wochenende in einem Interview der Zeitung "Welt" gegeben hatte. (APA, 31.10.2016)