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Vösendorf – Für Österreichs Handball-Herren wird es am Mittwoch wieder Ernst: Die Truppe von Teamchef Patrekur Johannesson eröffnet die Qualifikation für die EM 2018 zunächst mit einem Heimspiel in der Arena Nova gegen Finnland (20.25 Uhr/live ORF Sport +) und muss dann am Sonntag (20.00) in Sarajevo gegen Bosnien-Herzegowina bestehen.

"Ich habe derzeit nur Finnland im Kopf", meinte Johannesson am Montag bei einer Pressekonferenz in Vösendorf und wollte über das Auswärtsspiel noch gar keine Worte verlieren. Erst am Montagabend wurde sein 16-köpfiger Kader komplett, dann will er seine Mannen auf die Gäste einstellen. "Das ist kurz, wir haben leider nur zwei Trainingseinheiten", sagte der Isländer, der von sogenannten Pflichtübungen nichts hören will. "Wir müssen 60 Minuten zu 100 Prozent auf dem Platz sein. Wir schauen immer auf uns und nicht auf den Gegner", lautet sein Credo.

Teamchef: "In der Mannschaft gibt es Charakter"

Allerdings sei die Teilnahme an der EM-Endrunde 2018 "klar unser Ziel". Dazu muss man entweder in den Top 2 der sieben Gruppen oder der beste Gruppendritte sein. Neben den genannten Nationen geht es im Frühjahr auch noch gegen Topfavorit Spanien. Im Vergleich zur WM in Katar sei seine Mannschaft nun deutlich jünger. In Katar sei der Altersschnitt bei 27,6 und nun bei 24,4 Jahren. "Wir müssen eine Topleistung bringen, in der Mannschaft gibt es Charakter", ist der Teamchef von der Zukunft seines Teams überzeugt.

Die anwesenden Kiel-Legionäre Raul Santos und Nikola Bilyk freuen sich schon auf die Länderspiele. "Die Freude ist groß, wieder in Österreich zu sein. Wir haben gegen die Finnen schon öfters gespielt und wissen, dass sie sehr gefährlich sein können", sagte Santos, aber natürlich müsse man es zu Hause schaffen, beide Punkte zu holen. Bilyk sieht es ähnlich: "Es wäre schön, wenn wir gleich in beiden Spielen vier Punkte holen könnten."

Goran Aleksic statt Nikola Marinovic

Die Bosnier schätze man sehr stark ein, untermauerte ÖHB-Generalsekretär Martin Hausleitner. "Das ist eine immens starke Mannschaft. Sie haben den Teamchef gewechselt und alle Legionäre geholt", weiß Hausleitner. Man wisse auch dort um die Chance einer erfolgreichen EM-Qualifikation in dieser Gruppe. Neu im ÖHB-Team ist der 34-jährige Bregenz-Schlussmann Goran Aleksic, der den verletzten Nikola Marinovic ersetzt. "Er ist ein ähnlicher Spieler wie Marinovic und war auch im Sommerlehrgang dabei", begründete Johannesson seine Nominierung.

Über die Besetzung des Kapitäns nach dem Abgang von Viktor Szilagyi wollte der Teamchef am Montagnachmittag entscheiden und es erst danach bekanntgeben.

Im Zuge des Medientermins wurde auch das neue Logo für die Heim-EM vom 10. bis 26. Jänner 2020, die erstmals von drei Ländern – Österreich, Schweden und Norwegen – veranstaltet wird, präsentiert. Das Logo wird vom Europäischen Handball-Verband (EHF) auch für künftige Europameisterschaften verwendet, dann werden die aktuellen Farben aber an die jeweiligen anderen Veranstalterländer angepasst. (APA, 31.10.2016)