Athen – Die chinesische Staatsfirma State Grid International Development soll in den griechischen Strommarkt einsteigen. Das Unternehmen habe den Zuschlag erhalten, einen 24-prozentigen Anteil am griechischen Netzbetreiber Admie zu erwerben, teilte dessen Mutter Public Power Corp (PPC) am Montag in Athen mit. Der Kaufpreis soll 320 Millionen Euro betragen.

State Grid sei mit dem höchsten Angebot aus einem Ausschreibungsverfahren hervorgegangen. Der Stromversorger PPC gehört dem griechischen Staat, der sich im Gegenzug zu Milliardenfinanzhilfen europäischer Partner zu Privatisierungen verpflichtet hat.

Diskussion

Der Einstieg chinesischer Staatsfirmen in Firmen anderer Staaten wird derzeit in etlichen Ländern diskutiert. Zuletzt hatte Australien den Verkauf des Stromversorgers Ausgrid an chinesische Bieter aus Sicherheitsgründen untersagt. Die deutsche Bundesregierung hat gerade eine Diskussion darüber angestoßen, wie Übernahmen von als strategisch wichtig betrachteten Unternehmen aus der EU durch chinesische Käufer verhindert werden können. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel führt derzeit Gespräche in China. Gabriel hatte kritisiert, dass Staatskonzerne und -fonds die höchsten Angebote bei Ausschreibungen abgeben könnten. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Montag, der deutsche Markt stehe chinesischen Investitionen offen gegenüber. Es müssten aber gleiche Regeln für alle gelten. Deutschland müsse effektiv vor unfairem Wettbewerb geschützt werden. (APA/Reuters, 31.10.2016)