Papst Franziskus unterzeichnet mit dem Präsidenten des Lutherischen Weltbunds (LWB), Munib Younan, eine gemeinsame Erklärung zur Ökumene.

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Nur ein katholisches Bistum, und von den knapp zehn Millionen Einwohner sind rund 113.000 römisch-katholisch – Schweden ist für ein katholisches Kirchenoberhaupt wahrlich kein Heimspiel. Für Papst Franziskus wurde die schwedische Kurzreise dennoch ein Erfolg.

Keine Spaltung

Der Pontifex setzte vor allem mit seiner Teilnahme am Treffen des Lutherischen Weltbundes (LWB) anlässlich des Reformationsjubiläums ein wichtiges Zeichen für die Ökumene. Mit einer historischen Geste – erstmals stand ein Papst mit lutherischen Geistlichen am Altar, um zum Gedenken der Reformation gemeinsam Gottesdienst zu feiern – verlangte das katholische Kirchenoberhaupt im südschwedischen Lund eine weitere Annäherung von Katholiken und Protestanten: "Wir dürfen uns nicht mit der Spaltung und der Entfremdung abfinden, die durch die Teilung unter uns hervorgerufen wurden."

Appell zur Einheit

Am Dienstag appellierte der Papst bei einer Messe im Fußballstadion von Malmö an die Christen, für ihre Einheit zu arbeiten. Begegneten sie einander mit Sanftmut, werde es möglich, "dass wir alles, was uns trennt und entzweit, beiseitelassen und immer neue Möglichkeiten suchen, um auf dem Weg der Einheit voranzukommen". Auf den eigentlichen Anlass der Reise, den ökumenischen Dialog, kam Franziskus mehrmals zurück. Selig seien die, "die für die volle Gemeinschaft der Christen beten und arbeiten".

Der Pontifex predigte aber diesmal nicht vor vollem Haus: Als der Papst einfuhr, waren nicht alle Sitze des Stadions besetzt. Schließlich kamen aber rund 15.000, um den Mann aus Rom zu sehen. (mro, 1.11.2016)