Foto: Nespresso

Peter Brabeck-Letmathe – Präsident von Nestlé – bemüht sich um Gelassenheit, Zahlen und Fakten, die in der Eile aber auch keiner überprüft. Mitunter wirkt er in Pro und Contra jedoch recht bitter. Am Schluss bestraft er sein Gegenüber mit dem Satz, der Vorwurf "verdiene einfach keine Antwort ..."

Ihm gegenüber sitzt Sarah Wiener (Köchin, Unternehmerin), die in Herrn Brabeck-Letmathe einen Ernährungsteufel sieht, der an allen Essplagen der Welt schuld trägt. Es sprachen aus ihr Zorn wie Verzweiflung: "Wir sind Menschen! Wir wollen natürlich leben und nicht von einem Großkonzern gefüttert werden, der eine Kette von Vernichtung hinterlässt!"

Clooney und die Kaffeelage

Wiener geißelt auch die Kaffeekapseln von Brabeck-Letmathes Konzern. "Da ist Aluminium drin, ein starkes Nervengift!" Der Präsident geht auf die Alufrage nicht ein, hält aber das meiste, was Wiener vorbringt, für falsch, da ideologisch gefärbt. Firmen wie die seine würden mithelfen, die Welt zu ernähren. Und die vielen Organisationen, die seinem Konzern gute Zeugnisse ausstellen – sei das nix? Im Übrigen habe auch George Clooney die Kaffeelage geprüft, bevor er sich auf die "What else"-Spots einließ.

Wiener überzeugt das nicht. Clooney sei zwar fesch, aber uninformiert. "Wir müssen die Kontrolle über unsere Körper behalten und dürfen sie nicht an Großkonzerne oder Big Data abgeben." Forschen für bessere Ernährung, wie sie Brabeck-Letmathe propagiert? "Ist nicht Wissenschaft von heute der Irrtum von morgen?", sagte Wiener emphatisch. Keine Ahnung. Ein Faktencheck danach hätte der verwirrten Sehergemeinde etwas Orientierung gebracht. Roland Düringers Gültige Stimme wäre halt auf Puls 4 etwas später erklungen. (Ljubiša Tošić, 2.11.2016)