Die Uhr tickt für jeden von uns – aber wollen wir wirklich wissen, wie lange noch?

Foto: Death Day

Auf diversen Internetseiten sind sie zu finden, auch auf Facebook gibt es einige davon. Quizzes und Apps, die dem Nutzer verraten sollen, wie lange er noch zu leben hat. Freilich, eine seriöse Grundlage hat keine dieser Anwendungen, dennoch werfen sie spannende Fragen auf.

Wenn wir die Möglichkeit hätten, würden wir wissen wollen, wann wir sterben? Und wenn wir es wüssten, wie würde sich unser Leben verändern?

Wisser oder Nichtwisser?

Diesen Problemstellungen widmet sich "Death Day", ein Browserspiel wie gemacht für die melancholische Herbststimmung. Der Spieler schlüpft in die Rolle einer jungen Frau, die mit einer Mitbewohnerin eine WG bewohnt. Vor einiger Zeit ist ein technologischer Durchbruch gelungen. Wer ein paar Formulare ausfüllt und einschickt, erhält einen Brief, in dem das Datum des kommenden eigenen Todes vermerkt ist. Das eigene Haltbarkeitsdatum. Errechnet wurde es von einem Algorithmus, der keine Fehler macht.

Es gilt nun zu entscheiden, ob man den entscheidenden Antrag – von den Medien mit Namen von "Todespapier" bis "Langlebigkeitsakte" tituliert – ausfüllt, oder in den Papierkorb wirft. Und egal, wie man sich entscheidet, es ergeben sich in weiterer Folge triftige Gründe, diese Wahl auf die eine oder andere Art rückgängig zu machen.

Viele Fragen

Die von der Autorin Rose Eveleth verfasste Handlung kennt eine Reihe verschiedener Stränge, denen man je nach eigener Wahl der Optionen folgt. Diese beschäftigen sich mit den verschiedensten Auswirkungen und Fragestellungen rund um das eigene Ablaufdatum. Wie gehen die Wisser mit den Nichtwissenden um? Wie findet man Partner, wenn man um den Tag des Abschieds weiß? Wie geht man mit der verbleibenden Zeit um?

"Death Day" kann sowohl auf Smartphones, als auch auf konventionellen Rechnern gespielt werden. Der Kurztrip in eine "dunkle, nahe Zukunft" ist kostenlos und erfordert keine Registrierung. (gpi, 01.11.2016)