Gewohntes Bild im Rallye-Lager: Das VW-Duo Sebastien Ogier / Julien Ingrassia beim Köpfen des Siegesschampus.

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Wolfsburg – Volkswagen zieht sich zu Saisonende aus der Rallye-Weltmeisterschaft zurück. Diese Entscheidung gaben die Wolfsburger am Mittwoch bekannt. Der Konzern steht durch Milliardenbelastungen durch den Dieselskandal unter Druck und muss sparen.

"Die Marke Volkswagen steht vor gewaltigen Herausforderungen. Mit dem anstehenden Ausbau der Elektrifizierung unserer Fahrzeugpalette müssen wir all unsere Anstrengungen auf wichtige Zukunftstechnologien konzentrieren", sagte Entwicklungsvorstand Frank Welsch:

Die Rallye Australien Mitte November ist somit das vorerst letzte WRC-Rennen mit VW-Beteiligung, nachdem der Polo-R in den vergangenen Jahren fast nach Belieben dominiert hatten. Neben den vier Fahrertiteln fürSebastien Ogier hatte VW seit 2013 jeweils auch die Konstrukteurs-WM gewonnen. In der aktuellen Saison gewann VW acht von bisher zwölf Rennen und sicherte sich am Sonntag in Wales mit dem Sieg Ogiers auch zum vierten Mal die Marken-WM.

"Natürlich bedauern wir den Abschied aus der WRC sehr – für die Marke Volkswagen war es das bislang erfolgreichste Kapitel ihrer Motorsport-Geschichte", sagte VW-Motorsport-Direktor Sven Smeets: "Gleichzeitig ist unser Blick nach vorne gerichtet, denn wir sind uns der großen Herausforderungen des gesamten Unternehmens bewusst."

Ogier verabschiedete sich nach Bekanntgabe des Ausstiegs von seinen Fans. "Mir tut es so leid für mein fantastisches Team, wir hatten vier herausragende Jahre", schrieb der Franzose und weiter: "Keine Sorge, wir sehen uns wieder."

Auch Neuorientierung bei Audi

In der vergangenen Woche hatte die VW-Tochter Audi nach 18 Jahren den Abschied von der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC und damit auch bei den 24 Stunden von Le Mans verkündet. Der Hersteller aus Ingolstadt steigt dafür in die rein-elektrische Rennserie Formel E ein.

Der Audi-Vorstandsvorsitzende Rupert Stadler hatte die strategische Entscheidung im Zusammenhang mit den aktuellen Belastungen für die Marke begründet. Es sei jetzt wichtig, sich auf das zu fokussieren, was Audi in den kommenden Jahren wettbewerbsfähig halte. "Das Rennen um die Zukunft tragen wir elektrisch aus", hatte Stadler gesagt. Unangetastet bleibt das Engagement in der DTM. (APA, sid 2.11.2016)

Rallye Großbritannien, Endstand nach 22 Sonderprüfungen (330,21 km)

1. Sebastien Ogier/Julien Ingrassia (FRA) Volkswagen Polo R WRC 3:14:30,2 Stunden
2. Ott Tänak/Raigo Mölder (EST) Ford Fiesta RS WRC +10,2 Sek.
3. Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (BEL) Hyundai i20 WRC 1:35,4 Min.
4. Hayden Paddon/John Kennard (NZL) Hyundai i20 WRC 1:54,9
5. Kris Meeke/Paul Nagle (GBR/IRL) Citroën DS3 WRC 2:35,2
6. Dani Sordo/Marc Marti (ESP) Hyundai i20 WRC 4:02,6

WM-Stand nach 12 von 13 Läufen

1. Ogier 247 Punkte
2. Neuville 143
3. Andreas Mikkelsen (NOR) VW Polo R WRC 129
4. Paddon 126
5. Sordo 119
6. Jari-Matti Latvala (FIN) VW Polo WRC 110