Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/SPENCER PLA

Wer besonderen Wert auf die Sicherheit des eigenen Smartphones legt, ist mit einem iPhone besser bedient als mit einem Android-Gerät, lautet ein immer wieder von Experten wiederholter Ratschlag. Eine Meinung, die Google aber nicht mehr so ohne weiteres stehen lassen will.

Vergleiche

Vergleiche man ein aktuelles Pixel-Smartphone von Google selbst mit einem iPhone so seien diese in etwa gleich sicher, zeigt sich Android-Sicherheitschef Adrian Ludwig gegenüber Motherboard überzeugt. Auch generell würden sich Android und iOS in Hinblick auf die grundlegende Sicherheit der Plattform mittlerweile nur mehr wenig unterscheiden.

Ludwig will sich damit aber nicht zufrieden geben, langfristig werde Android gerade wegen seiner Offenheit wesentlich besser dastehen als Apple, zeigt sich der Sicherheitsexperte überzeugt. Ein zentraler Vorteil sei das "Safety Net" von Google, das sämtliche Android-Geräte auf schadhafte Apps prüft. Dabei würden pro Tag 400 Millionen Smartphones und Tablets und die darauf enthaltenen sechs Milliarden Apps gescannt. Durch diesen Informationspool könne man auf neue Bedrohungen extrem schnell reagieren.

Stagefright

Ludwig kritisiert dabei auch – indirekt – die oftmals übertriebene Berichterstattung zu Android-Sicherheitslücken, und verweist als Beispiel auf Stagefright. Denn bei all der Aufregung, die die Probleme im Media Server von Android im vergangenen Jahr ausgelöst haben, sei bisher kein einziger Vorfall bekannt, bei dem ein Android-Gerät auf diesem Weg geknackt wurde – jenseits der Labors von Sicherheitsforschern.

Bei all dem darf allerdings nicht übersehen werden, dass Ludwig seiner Sicherheitseinschätzung der beiden Betriebssysteme eine entscheidende Einschränkung vorangestellt hat, indem er das Pixel als Vergleichspunkt herangezogen hat. Denn im Gegensatz zu Google liefern nur wenige Android-Hersteller wirklich zuverlässig monatliche Sicherheits-Updates für all ihre Geräte. Einmal ganz davon abgesehen, dass auch bei Google dieses Sicherheitsversprechen nur auf drei Jahre beschränkt ist, und andere Anbieter meist deutlich früher den Support einstellen.

Updates

Entsprechend gesteht auch der Android-Sicherheitschef zu, dass es bei der Update-Versorgung, und hier insbesondere dem Zusammenspiel zwischen Geräteherstellern und Mobilfunkanbietern noch einiges zu tun gibt. Ziel sei es aber natürlich, dass in der Zukunft sämtliche Android-Geräte regelmäßig mit Updates versorgt werden. (apo, 2.11.2016)