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Um die überfüllten Lager rund um die griechische Hauptstadt zu entlasten, wurden weitere 168 Personen abtransportiert.

Foto: REUTERS/Alkis Konstantinidis

Athen – Im Zuge der Umverteilung von Flüchtlingen innerhalb der Europäischen Union haben am Donnerstag insgesamt 168 Syrer, Iraker und Eritreer Griechenland in Richtung Frankreich verlassen. Die Flüchtlinge, darunter 58 Kinder unter zwölf Jahren, wurden vom Omonia-Platz in Athen mit Bussen zum Flughafen der griechischen Hauptstadt gebracht, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Die Gruppe war die bisher größte, die im Rahmen der auf EU-Ebene beschlossenen Umverteilung von Flüchtlingen auf alle EU-Staaten in ein anderes Land gebracht wurden. Bereits am Montag hatten sich 111 Flüchtlinge aus Griechenland in Richtung Finnland auf den Weg gemacht.

Frankreich gehört zu den Hauptaufnahmeländern von Flüchtlingen nach dem im September vergangenen Jahres beschlossenen Umverteilungsplan. Bisher nahm das Land fast 2.000 Flüchtlinge aus Griechenland und 231 Flüchtlinge aus Italien nach diesem Schlüssel auf. Mit der Umverteilung sollen die durch die Flüchtlingskrise besonders beanspruchten EU-Mitglieder Griechenland und Italien entlastet werden.

Umsiedelung nach Kreta

Zur Entspannung der überfüllten Auffanglager auf den Ägäisinseln will Griechenland außerdem von Jänner an 2.000 Flüchtlinge nach Kreta umsiedeln. Darauf hat sich Migrationsminister Ioannis Mouzalas diese Woche mit Vertretern der größten griechischen Insel geeinigt.

Es werde sich vornehmlich um Familien handeln, die in Wohnungen und Hotels unterkommen sollen, hieß es in einer Mitteilung des Ministerbüros.

Schon in der Vergangenheit hat Athen immer wieder Migrantenfamilien von den überfüllten Hotspots der Inseln zum Festland bringen lassen. Auf Lesbos, Leros, Samos, Kos und Chios werden mittlerweile rund 16.000 Flüchtlinge festgehalten, die im Rahmen des europäisch-türkischen Flüchtlingspakts zurück in die Türkei geschickt werden sollen. Die Kapazität umfasst jedoch nur 8.000 Plätze. Immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen unter den Migranten und zu Protesten gegen die lange Dauer der Asylverfahren.

Täglich setzen weitere Menschen illegal nach Griechenland über; von Mittwoch auf Donnerstag kamen nach Angaben des griechischen Flüchtlingsstabs 42 Flüchtlinge auf Lesbos und Rhodos an. Insgesamt beherbergt das Land derzeit rund 61.000 Flüchtlinge und Migranten. (APA, AFP, dpa, 3.11.2016)