Peter Klein, Ö1-Senderchef.

Foto: APA/Ö1

Wien – Ö1-Chef Peter Klein beruhigt den um den Sender besorgten Gerhard Ruiss. Der Chef der IG Autorinnen Autoren sorgte sich am Mittwoch per Aussendung um Ö1, der Sender sei wegen Sparvorgaben und Kleins Schemaplänen für 2017 "in Gefahr". Keine Rede davon, erklärt Klein auf STANDARD-Anfrage – und er erklärt auch gleich die Eckpunkte seiner Reformpläne für 2017.

"Ö1 plant eine Optimierung seines Programmschemas", lässt Klein auf Anfrage wissen. "Das neue Schema soll, so der Stiftungsrat es genehmigt, ab 1. Mai 2017 on air gehen." 2017 wird der Sender seine ersten 50 Jahre feiern. Klein: "Ö1 nutzt diesen Anlass, um sich in nahezu allen Bereichen sanft zu erneuern." Und: "Die Entwicklung des Programmschemas dient einer Verbesserung des Angebots und ist keineswegs den bekannten Sparvorgaben geschuldet."

Zehn Stunden Literatur pro Woche

Klein an Ruiss: "Es gibt kein anderes Medium in Österreich, das sich auch nur annähernd so intensiv mit Literatur beschäftigt und so viel Literatur publiziert wie Ö1." Das Kultur- und Inforadio sende "in einem Dutzend Sendereihen etwa 600 Minuten beziehungsweise zehn Stunden Literatur pro Woche" und stelle "pro Jahr etwa 800 Bücher vor", Sachbücher eingerechnet.

Kleins Reformpläne

Klein schildert die Reformpläne für 2017 so (DER STANDARD berichtete mehrfach über die Eckpunkte, etwa hier):

  • Die Sendereihen "Von Tag zu Tag" und "Nachtquartier" würden zu einer neuen, 55-minütigen Reihe zusammengezogen, die im Anschluss an das "Mittagsjournal" aktuelle und semiaktuelle Themen "ausleuchtet und vertieft". Klein: "Damit wird die Informationskompetenz des Senders ohne Frage gestärkt."

  • Die Sendereihen "Radiogeschichten" und "Beispiele" werden um eine halbe Stunde vorverlegt und von 11:05 bis 11:25 gesendet.

  • Die Büchersendung "Ex Libris" (Erstsendung: Sonntag, 16–17 Uhr) wird erstmals ein zweites Mal ausgestrahlt. Der zusätzliche Sendetermin biete "jenen, die Sonntagnachmittag nicht Radio hören können oder wollen, eine Alternative".

  • Die Sendereihen "Hörspiel-Studio" und "Kunstradio" "werden in der Tat fusioniert". Die Zusammenlegung ermögliche "deutlich mehr Hörspielneuproduktionen als bisher".

  • Der neue "Ö1-Kunstsonntag", jeden Sonntag von 19 bis 24 Uhr, versammle Kunst- und Kulturproduktionen von Ö1 "in bisher nicht dagewesener Konzentration", erklärt Klein auf STANDARD-Anfrage. (fid, 3.11.2016)