Wien – Neos-Abgeordneter Christoph Vavrik wird nach seinen Aussagen zur Homosexuellen-Adoption noch in dieser Legislaturperiode sein Mandat zurücklegen. Das teilten die Neos am Dienstag auf Twitter mit. Einen genauen Zeitpunkt nannten sie nicht, Vavriks Rücktritt werde aber nach entsprechender Übergabearbeit in "ein paar Wochen" erfolgen.

Vavrik hatte am Wochenende auf Facebook einen Artikel über eine Adoption durch ein Homosexuellenpaar verlinkt und dazu gepostet: "Künftige Zivilisationen werden auf solche gesellschaftlichen Abartigkeiten mit demselben Unverständnis blicken wie wir auf die Sklaverei." Nach Kritik in sozialen Medien entschuldigte sich Vavrik später für seine Aussagen auf Facebook und intern bei seinen Parteikollegen.

"Distanzierung von massiver verbalen Entgleisung"

"Wir halten das für eine massive verbale Entgleisung, von der wir uns distanzieren und die wir auch sehr bedauern. Das hat nichts mit dem zu tun, wofür unsere Bürgerinnenbewegung steht", sagte Neos-Generalsekretär Donig. Vavriks Entschuldigung akzeptiere man. "Es wird in den nächsten Tagen noch eine Aussprache geben, und Vavrik hat von sich aus angekündigt, dass er für die nächste Legislaturperiode nicht mehr kandidieren wird. Er wird keine weitere Periode anstreben." Vavrik landete bei der Nationalratswahl 2013 über ein steirisches Mandat im Parlament und ist im Neos-Klub als Bereichssprecher für Außenpolitik, innere Angelegenheiten und die Volksanwaltschaft zuständig.

Donig betonte, dass für Neos der Kampf für "gleiche Rechte" immer ein "zentraler Teil unserer Bürgerinnenbewegung war und weiterhin ist. Dies umfasst selbstverständlich auch das Recht auf Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare." (APA, 7.11.2016)