Grafik: der Standard

Der Doppelwinkel als integrierender Bestandteil der Chromspange, die auch das LED-Tagfahrlicht rahmt, das ist nur eine von etlichen netten gestalterischen Ideen.

Foto: Citroën

Der neue C3 fährt sich komfortabel.

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Der C4 Cactus als Stichwortgeber für die Seitenbeplankung.

Foto: Andreas Stockinger

Die Interieurgestaltung ist eine logische Fortsetzung der äußeren Themen.

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300 Liter fasst der Kofferraum.

Foto: Citroën

Barcelona – "Das Wesen muss erscheinen", heißt es bei Hegel. Die Franzosen hatten schon immer ein Faible für kluge Worte großer Menschen. Das sind oft solche mit mannigfaltigen Deutungsschalen, nach Zwiebelprinzip. Eine davon wäre am C3 offensichtlich: zurück zum unkonventionellen Design. Denn das Wesen von Citroën, das war einmal das Avantgardistische in Design und Technik.

Flankenschutz

Hat der Marke viel Sympathie beschert – und fast den Untergang. Nun verstärkt man das Erbe wieder ganz bewusst (beim Design, nicht bei der Technik), neu interpretiert eben. Das hat schon beim C4 Cactus gut funktioniert. Von dem übernimmt man den auch gleich als Stylingelement genutzten Flankenschutz. Auf dass man die Türen nicht beschädige, wenn man beim Öffnen wo anpumpert.

Foto: Citroën

Interessant, dass der kleine Citroën, kneift man die Augen zu, einen recht konventionellen Grundkorpus aufweist. Erst die Detailgestaltung darauf ergibt dann das gewisse Extra, das, was den C3 wohltuend von der Masse der anderen Kleinwagen abhebt. Markantestes Beispiel ist zweifellos die oben quer über die Front laufende Chromspange, die links und rechts das Tagfahrlicht rahmt, in der Mitte den Doppelwinkel integriert und insgesamt ein kleines Lächeln in das Antlitz des C3 zaubert – ein Lächeln hat bekanntlich noch keinem geschadet.

Bequemlichkeit

Das fröhlich-freche Design setzt sich innen fort, da nimmt man gerne Platz, auch wenn sich das Raumangebot gegenüber dem Vorgänger nicht dramatisch verändert hat. Es fiel ja auch das Wachstum bescheiden aus, von 3,94 auf vier Meter Länge. Beengt fühlte man sich bisher schon nicht, im neuen C3 noch weniger, außerdem legt Citroën Wert auf Bequemlichkeit, auch das ein Kapitel mit Tradition, auch da soll das Wesen erscheinen. Der Kofferraum ist mit 300 Litern gleich groß wie bisher.

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Vergleicht man den C3 mit dem Konzernbruder Peugeot 208 (3,97 m lang, identer Radstand: 2,54 m), so wird klar, der C3 steht auf gleicher und damit noch alter Plattform. Anders als Peugeot 3008 und 5008, die es sich bereits auf der neuen bequem machen. Schadet nix, die Technik ist ausgereift, und da die Zielgruppe Damenwelt im Fahrkapitel von so einem Viermetermobil nicht die Welt erwartet, geht der Ansatz in Ordnung.

Motorisierungen

Mit zwei Selbstzündern und drei Ottomotoren legt der C3 im Jänner los, wobei es sich beim Benziner um einen 1,2-Liter-Dreizylinder in drei Leistungsstufen (68, 82, 110 PS) handelt, beim Diesel um einen Vierzylinder mit 1560 cm³ Hubraum und 75 bzw. 100 PS. Der 110-PS-Benziner ist turbobeatmet und ein ziemlicher Spaßmacher, da überträgt sich das Grinsen von der Front auch auf das Gesicht so manchen Testers.

Foto: Citroën

Was man vermissen mag gegenüber dem früheren C3, das ist die Halbglatze. Sprich, man konnte dort den Dachhimmel nach hinten schieben und so die Frontscheibe vergrößern. Hat sich nicht so bewährt? Nein, war zu teuer in der Herstellung. Als Ersatz gibt es im neuen C3 ein Panoramaglasdach. (Andreas Stockinger, 10.11.2016)