Wolfsburg / San Francisco / Ingolstadt – Die kalifornische Umweltbehörde Carc droht nach neuen Vorwürfen gegen die Volkswagen-Tochter Audi mit weiteren Strafen für Abgasbetrüger. Wenn sie neue Betrugssoftware entdecke, werde sie die Untersuchung "aggressiv vorantreiben", erklärte die Behörde in der Nacht auf Dienstag zu den Anschuldigungen gegen Audi. Bei Regelverstößen werde man Herstellern Umrüstungen auf deren Kosten vorschreiben, zusätzlich könnten im Rahmen der US-Gesetze Strafen verhängt werden.

Zuvor hatte die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf unveröffentlichte Carb-Erkenntnisse berichtet, dass in einigen Audi-Motoren eine Software zur Lenkwinkel-Erkennung eingebaut ist. Damit erkenne ein Auto, wenn es auf dem Prüfstand steht, und schalte in einen "sauberen" Fahrmodus. Die Vorwürfe sollen sich auf Motoren beziehen, von denen bisher nicht öffentlich bekannt war, dass sie im Fokus von Ermittlern stehen.

Anders als beim VW-Abgasskandal geht es nicht um den Stickoxid-, sondern um den Kohlendioxid-Ausstoß. Betroffen sein sollen nicht nur Diesel-, sondern auch Benzinmotoren. Audi lehnte eine Stellungnahme zu dem Zeitungsbericht bis zuletzt ab. Carb erklärte, die Untersuchung nicht kommentieren zu können, nehme aber Verstöße gegen CO2-Vorschriften ernst. (APA, 8.11.2016)