Bereits zum dritten Mal analysiert der Diversitätsbericht des deutschen Bundesverbandes Regie die Regievergabepraxis in den fiktionalen Primetime-Programmen von ARD, ZDF, RTL, SAT.1 und VOX sowie im deutschen Kinospiefilm.

Foto: Robert Newald

Sowohl im Fernseh- wie auch im Kinobereich ist der Beschäftigungsanteil von Regisseurinnen noch immer gering, stellt der aktuelle Regie-Diversitätsbericht des Bundesverbandes Regie fest.

In den öffentlich-rechtlichen Produktionen der ARD inszenierten Frauen im Sendejahr 2015 nur 15 Prozent der gesamten fiktionalen Primetime-Produktionen. Beim ZDF waren es 12 Prozent.

Vor allem im Krimibereich der öffentlich-rechtlichen Sender sind Regisseurinnen defacto nicht präsent. So führte keine einzige Frau im "Tatort" im Ersten oder für den Krimiabend am Freitag im ZDF Regie.

Bei den privaten Sendern sieht es im TV-Bereich nicht besser aus. Hier führten – jedoch auf sehr niedrigem Produktionsniveau – keine Frauen Regie. In den Serien von RTL und Vox findet man mit ca. 30 Prozent allerdings einen höheren Frauenanteil in der Regie als bei ARD und ZDF, hier allerdings vor allem im Daily Soap-Bereich.

Beim fiktionalen Kinofilm sank der Anteil an Filmen von Regisseurinnen im Kinojahr 2015 auf 16 Prozent, ergibt die Studie. Vor allem im mittleren Budget bis zu fünf Millionen Euro habe es einen leichten Rückgang gegeben. (red, 8.11.2016)