Das klassische Design von Gmundner Keramik ...

Foto: Gmundner Keramik

... wurde um ein neues, zeitgemäßeres Design ergänzt, das auch jüngere Käuferschichten ansprechen soll und mit dem klassischen kombiniert werden kann.

Foto: Gmundner Keramik

Wien – Jakob von Wolff, seit fünf Jahren Geschäftsführer von Gmundner Keramik, ist mit der Designneuheit dieses Jahres, Pur Geflammt, sehr zufrieden. Ziel war es, vom klassischen grünen Muster, das über Jahre das Design bestimmte und im ländlichen Raum sehr präsent ist, wegzukommen. Pur Geflammt ist ein reduziertes Design, das es in Grün, Rot und Grau gibt und das neue Käuferschichten ansprechen soll. Nächstes Jahr werden auch Blau und Gelb herausgebracht.

Pur Geflammt kann auch mit dem klassischen Grün-Design, das es seit 300 Jahren gibt, gut kombiniert werden. Das klassische grüne Muster "war eine Chance, aber auch ein Rucksack, es gab einen gewissen Sättigungseffekt", berichtet Wolff bei einer Pressekonferenz in Wien. Der Geschmack der Konsumenten verändere sich. Es gehe darum, die Tradition nicht zu verleugnen, aber man müsse den Geschmack der Konsumenten treffen. "Wir mussten reduzierter werden." Pur Geflammt sei eine Hommage an die Vergangenheit. Das reduzierte Design sei zeitgemäßer, ohne etwas vollständig anderes zu sein, so Wolff.

Neue Konsumenten

Die stärkste Farbe bei Pur Geflammt sei übrigens Rot. "Wir bewegen uns weg vom grünen Weg zu einer breiteren Konsumentenschicht." Es werde sehr häufig kombiniert, man könne Farben und Design miteinander mischen. Das klassische Grün werde gekauft, um das Service zu ergänzen – allerdings: Von der Tradition allein könne man nicht leben.

Die Besucherzahlen seien in den vier Sommermonaten gegenüber dem Vorjahr um 50 Prozent auf 10.000 Personen gestiegen. Im August habe man 1.500 selbstbemalte Stücke in die ganze Welt verschickt. Obwohl der Einzelhandelsumsatz von Hausrat in Österreich heuer rückläufig war, konnte Gmundner Keramik um vier Prozent zulegen, freut sich Wolff. Der Ertrag sei in den ersten neun Monaten um 30 Prozent gestiegen, "auf einen niedrigen sechsstelligen Eurobetrag". Die Erträge kommen allerdings im vierten Quartel mit dem Weihnachtsgeschäft. Der Umsatz liege im einstelligen Millionenbereich. Mehr als ein Drittel werde in den eigenen Geschäften in Gmunden, Wien und Salzburg erzielt. Etwa sieben Prozent werden über das Internet verkauft, der Rest via Fachhandel. Das Wachstum erzielt man vor allem in Deutschland. 30 Prozent werden exportiert, im Wesentlichen nach Deutschland, so Wolff.

Neben dem neuen Produkt Pur Geflammt war auch die Eröffnung der Erlebniswelt ein Erfolg für die Manufaktur in diesem Jahr. (cr, 8.11.2019)