Sondereinheiten rückten nach Liesing aus.

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Wien – Eine 27-jährige Frau hat am Dienstag mit einem Anruf bei der Polizei einen großen Antiterroreinsatz in Wien-Liesing ausgelöst. Laut ihren Angaben würde ein 35-Jähriger einen Terroranschlag planen. Nachdem sich der Mann freiwillig gestellt hatte, wurde er vom Landesamt für Verfassungsschutz einvernommen. Ein Terrorverdacht gegen den irakischen Staatsbürger ergab sich dabei nicht.

Der Mann wurde laut Polizeisprecherin Michaela Rossmann aufgrund der Anschuldigungen der Frau, die ihn gegenüber der Exekutive als syrischen Flüchtling bezeichnet hat, auf freiem Fuß angezeigt. Eine Durchsuchung der Wohnung des Mannes ergab zumindest ebenfalls keine Verdachtsmomente. Die 28-Jährige, die im Gegensatz zum Verdächtigen nicht in dem Liesinger Wohnhaus gemeldet ist, wird noch einvernommen, hieß es am Dienstagabend. In welchem Verhältnis die beiden zueinander standen, war nicht bekannt, ein Beziehungsstreit scheint aber möglich.

Die Frau hatte den Notruf kurz vor 10.00 Uhr verständigt und nannte die Meldeadresse des Verdächtigen, ehe die Leitung unterbrochen wurde, schilderte Rossmann. Es folgte der Großeinsatz der Polizei: Straßen rund um das Wohnhaus wurden großräumig abgesperrt, auch die Rettung, das Landesamt für Verfassungsschutz, die Sondereinheiten Wega und Cobra sowie ein Polizeihubschrauber wurden hinzugezogen.

Laut den ersten Ermittlungen habe die Frau bereits öfter den Notruf verständigt. Vor drei Tagen hätte sich die beiden zudem gegenseitig wegen Körperverletzung angezeigt. (APA, 8.11.2016)