Kabdalis/Levi – Im eiskalten Schweden bereiten sich Österreichs Technik-Herren auf den ersten Saisonslalom am Sonntag in Levi vor. Minus zwölf Grad am Tag und bis zu minus 16 in der Nacht hat es in Kabdalis, wo sich Marcel Hirscher und Co. bei perfekten Bedingungen für das erste Kräftemessen zwischen den Slalomstangen einfahren. Hirscher warnte aber auch diesmal, dass er noch nicht zu den Schnellsten gehört.

Das hatte der fünffache Gesamtsieger auch vor dem Auftakt-Riesentorlauf in Sölden getan und danach mit großer Genugtuung Platz zwei hinter Alexis Pinturault registriert. Dass er in Abwesenheit des norwegischen Slalom-Weltcupsiegers Henrik Kristoffersen automatisch Topfavorit in Levi sein müsste, glaubt Hirscher aber nicht.

"Ich kann nicht behaupten, dass ich in jedem Lauf Bestzeit gefahren bin. Aber ich bin sicherlich dabei...", berichtet Hirscher aus dem fünf Stunden vom finnischen Levi entfernten Skiressort in seinem Blog über den direkten Vergleich mit seinen Teamkollegen und lobte dabei vor allem Michael Matt und Marco Schwarz. Sie sind laut Hirscher "besonders gut in Form".

Hirscher nutzte bis Donnerstag die "extrem guten" Bedingungen zum Skifahren, zudem ist das Quartier drei Gehminuten vom Lift. "Da ziehst du deine Skischuhe im Zimmer an, schnappst dir das Trainingszeug und los geht's. Nach Trainingsende genau das gleiche: kurze Wege, viel Zeit und eine perfekt ausgerüstete Bleibe. Immer ein Highlight", zeigte sich Hirscher angetan.

Bis zum Sonntag gehe der permanente Wettlauf um die angesprochenen Hundertstel weiter, so Hirscher. "Wo wir sie letztendlich finden, wird sich zeigen. Sicher ist: der Tag, an dem man aufhört, darüber nachzudenken, wie man schneller werden könnte, ist ein Rückschritt." Deshalb, so Hirscher, werde er bis zum Schluss "so viele Slalomtore fressen, wie mein Energielevel und die Schneebedingungen hergeben." Bis Sonntag werde man sich das nötige Selbstverständnis fürs Rennen erarbeiten."

Neben zwischenzeitlichen Runden auf dem Skidoo freut sich Hirscher auch schon auf einen Besuch bei seinem Rentier "Ferdinand der Zweite", das er durch seinen Sieg 2013 gewonnen hat. "Ich bin gespannt, wie groß Ferdl mittlerweile geworden ist." (APA, 9.11.2016)