Eine transparente Kollagenmembran, die per Laser angebracht wird, könnte in Zukunft Pflaster und Kompressen ersetzen.

Foto: Fraunhofer ILT, Aachen

Wunden werden für gewöhnlich mit Verbänden oder Pflastern versiegelt. Verletzungen in bestimmten Körperregionen lassen das jedoch nicht zu. Bislang mussten orale Wunden und Defekte ab einer bestimmten Größe nach chirurgischen Eingriffen mit Kompressen abgedeckt oder mit einem eigenen Haut- oder Schleimhauttransplantat mit oft aufwändiger Nahttechnik versorgt werden.

Zur Verbesserung des Heilungsprozesses nach Operationen in der Mund-, Kiefer-, Gesichts- und Oralchirurgie forscht deshalb ein deutsches Konsortium unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik ILT an einem lasergestützten Wundverschluss. Wunden werden dabei mit Kollagenmembranen, die lasergestützt an der Schleimhaut befestigt werden, abgedeckt.

Laser misst Gewebetemperatur

Hauptziel ist die Entwicklung eines temperaturgeregelten Lasers für medizinische Anwendungen. Damit der Laser speziell im Bereich der Mund-, Kiefer-, Gesichts- und Oralchirurgie eingesetzt werden kann, wurde zudem ein Handstück konstruiert, in dem eine Laserfaser zum Transport der Laserstrahlung sowie zusätzliche Fasern zur Detektion eines Temperatursignals und weiterer optischer Signale integriert sind. Somit wird gewährleistet, dass der anwendende Arzt den zulässigen Temperaturbereich einhalten kann und das behandelte Gewebe unbeschadet bleibt.

Die transparente Kollagenmembran, die schließlich als Wundauflage mit dem Laser auf dem Gewebe fixiert wird, stammt von einem Unternehmen, das Knochen- und Weichgeweberegeneration erzeugt. Aktuell erproben Mediziner des Universitätsklinikums Eppendorf das Handstück im praktischen Gebrauch. (idw, red, 9.11.2016)