Rassismus im Stadtbild.

Foto: Robert Newald

Im Abendzug nach Bischofshofen von einem Betrunkenen grob rassistisch angepöbelt werden – und der ganze Zug hört schweigend zu. Auf der Straße von Skinheads angerempelt und bedroht, als Kind von Mitschülern als "Tschusch" und "Neger" beschimpft, als ältere Dame vom Handwerker wie selbstverständlich geduzt zu werden: Für Menschen mit Migrationshintergrund gehören Vorfälle dieser Art zum Alltag.

Rassismus kann viele Formen annehmen. Sei es ein gutgemeintes Kompliment: "Du bist aus Lateinamerika? Du hast sicher den Rhythmus im Blut!", sei es eine höchst unsensible Werbung, ein rassistisches Grafitto auf Hausmauern, oder die um ein Vielfaches erschwerte Suche nach Wohnraum und Arbeitsplatz, wenn man ein fremdländisches Aussehen oder einen nichtdeutschen Nachnamen hat.

Zivilcourage im Alltag

Die Antidiskriminierungsstelle Zara verzeichnete im "Rassismus-Report 2015" einen deutlichen Anstieg der gemeldeten Fälle. 927 Vorfällen, davon auch ein steigender Anteil aus dem Onlinebereich, stehen knapp 800 Vorfälle aus dem Jahr 2014 gegenüber. Doch repräsentativ sind diese Zahlen nicht – es sind nur die Vorkommnisse, die dem Verein gemeldet werden. Die Dunkelziffer ist viel höher.

Ist Alltagsrassismus per se schon verletzend und ärgerlich genug, wird das Gefühl noch verstärkt, wenn es in der Öffentlichkeit passiert, niemand eingreift und sich hinter einen stellt. Hin und wieder bekommt man aber doch Hilfe von außen:

Ihre Erfahrungen mit Rassismus im Alltag?

Wie wurden Sie in Ihrem Leben mit Alltagsrassismus konfrontiert? Wie haben Sie reagiert? Haben Sie in solchen Situationen schon eingegriffen, auch wenn Sie nicht involviert waren? (aan, 30.11.2016)