Addis Abeba/Mogadischu – Ein äthiopisches Gericht hat acht Somalier in Zusammenhang mit mehreren geplanten Terroranschlägen verurteilt. Sie sollen zudem Waffen aus Somalia nach Äthiopien geschmuggelt haben, zitierte der Radiosender Fana das Gericht in der Hauptstadt Addis Abeba am Donnerstag. Die Somalier erhielten Haftstrafen zwischen zwei und neun Jahren. Einer der Verurteilten befinde sich auf freiem Fuß.

Die Somalier hatten unter anderem einen Anschlag auf ein Fußballstadion während des WM-Qualifikationsspiels zwischen Nigeria und Äthiopien 2013 geplant. Bei den Vorbereitungen explodierte jedoch ein Sprengsatz und tötete zwei weitere Somalier. Daraufhin konnten mehrere Sprengsätze, Feuerwaffen und Handgranaten in ihrer gemeinsamen Unterkunft sichergestellt werden. Ein weiteres Angriffsziel war dem Gericht zufolge ein Einkaufszentrum gewesen.

Die sunnitischen Extremisten der Al-Shabaab versuchen seit Jahren einen Gottesstaat am Horn von Afrika zu errichten. In den vergangenen Monaten griff Al-Shabaab vermehrt ausländische Truppen in Somalia an. Am Friedenseinsatz der Afrikanischen Union (Amisom) in Somalia stellt das benachbarte Äthiopien mit rund 4300 Soldaten und Polizisten etwa ein Fünftel des gesamten Kontingents. Äthiopien hatte vor Wochen den Rückzug seiner Truppen eingeleitet. (APA, 11.11.2016)