Nach und nach verteilt Donald Trump die Posten und Ämter seiner künftigen Regierung. Der neugewählte – und politisch völlig unerfahrene – US-Präsident muss dabei auf einen möglichst effizienten Ausgleich zwischen seiner Wandel und Unabhängigkeit betonenden Wahlkampfstrategie und dem Washingtoner Parteiestablishment setzen, dessen politisches Know-how er nun braucht.

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Der 66-jährige Ex-General James Mattis wird Verteidigungsminister. Der Kongress muss seiner Nominierung allerdings noch zustimmen, da Mattis mehr als 40 Jahre Dienst bei den Streitkräften hinter sich hat und erst vor weniger als vier Jahren in den Ruhestand getreten ist. Mattis verfügt über Kriegserfahrung, aber wenig diplomatische Politur.

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Mit dem neuen Finanzminister Steven Mnuchin zieht ein wenig Hollywood-Flair in die künftige US-Regierung ein. Der 53-Jährige arbeitete 15 Jahre als Goldman-Sachs-Manager, später reüssierte er als Filmproduzent. Über eigene Erfahrung in der Politik verfügt er bisher nicht. Am Mittwoch kündigte er an, er werde Steuerreformen zur obersten Priorität machen.

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Wilbur Ross, ein überzeugter "Trumpianer", wird der neue Handelsminister. Der 78-Jährige leitet die Private-Equity-Firma W. L. Ross & Co. "Forbes" schätzt sein Vermögen auf 2,9 Milliarden Dollar. Er sammelte in New York politische Erfahrung, wo Berater des damaligen Bürgermeisters Rudy Giuliani war.

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Elaine Chao wird in Trumps Kabinett für das Verkehrsministerium zuständig sein. Die 63-Jährige hat einen leitenden Posten beim Mischkonzern Ingersoll Rand, der News Corp von Rupert Murdoch und der Vulcan Materials Company inne. Unter George W. Bush war sie Arbeitsministerin und die erste Frau mit asiatischem Hintergrund, die ein solches Amt in einer US-Regierung bekam.

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Trump nominierte den "Obamacare"-Gegner Tom Price als Gesundheitsminister. Wichtigste Aufgabe des 62-jährigen Orthopäden und Kongressabgeordneten wird es sein, die 2010 nach heftigen Protesten eingeführte gesetzliche Pflichtversicherung "Obamacare" zu kippen, die für Millionen Amerikaner erstmals eine medizinische Absicherung erschwinglich machte. Der Abtreibungsgegner will "Obamacare" durch Steuergutschriften und ausgeweitete Gesundheitssparkonten ersetzen.

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Mike Pompeo ist Abgeordneter aus Kansas und Mitglied des Geheimdienstausschusses. Der stramme Konservative, dessen Ernennung eine Überraschung war, wird CIA-Direktor.

Pompeo ist ein ehemaliger Armeeoffizier und hat einen Abschluss von der Harvard Law School. Der 52-Jährige ist für das massive Sammeln von Kommunikationsdaten der US-Bürger und will das Atomabkommen mit dem Iran aufkündigen.

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Nikki Haley, Tochter indischer Einwanderer, wird US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen. Sie gilt als vergleichsweise moderate Gouverneurin aus South Carolina. Die 44-Jährige ist die erste Frau, die Trump für sein Kabinett bestellt hat. Während des Wahlkampfs war sie eine scharfe Kritikerin seiner Politik und Kampagne.

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Betsy DeVos wurde für als Bildungsministerin nominiert. Die 58-Jährige war Vorsitzende der Republikaner in Michigan. Die Milliardärin bezeichnete Trump noch wenige Monate vor der Wahl als "Eindringling"; nun wurde sie zur zweiten Frau, die sich Trump in sein Kabinett geholt hat. Sie setzt auf Privatisierung im Schulwesen. Als Vorsitzende der American Federation for Children setzte sich DeVos in Michigan für Gutscheine ein, mit denen Eltern ihre Kinder in Privatschulen schicken können.

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Michael Flynn übernimmt in der künftigen Regierung den Posten des Nationalen Sicherheitsberaters. Der 57-jährige ehemalige General und Obama-Kritiker fiel im Wahlkampf durch seine islamfeindlichen Äußerungen, irritierende Einschätzungen zur Sicherheitspolitik und Anti-Clinton-Sprechchöre auf.

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Jeff Sessions, ultrakonservativer Senator von Alabama, wird Justizminister und Chefankläger. Der 69-Jährige ist für seine Hardliner-Positionen etwa gegen gleichgeschlechtliche Ehen und für ein hartes Vorgehen gegen illegale Einwanderer bekannt.

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Reince Priebus, Vorsitzender der Republikanischen Partei, übernimmt als Stabschef eine der mächtigsten Positionen im Weißen Haus. Der 44-Jährige gilt naturgemäß als gut vernetzt im Establishment der Partei.

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Steve Bannon, der auch als Kandidat für den Stabschef-Posten gehandelt wurde, wird Chefstratege und wichtigster Berater Trumps. Bannon war Chef des Rechtsaußen-Webportals "Breitbart News", das im Wahlkampf massiv für Trump Stellung bezogen hatte. Manche Beobachter halten den 63-Jährigen für den gefährlichsten politischen Akteur der USA.

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Er steht schon länger fest: Mike Pence wird Vizepräsident. Der 57-jährige Gouverneur von Indiana ist strengkonservativ, bezeichnet sich als gläubigen Christen und Abtreibungsgegner. (flon, ama, APA, 30.11.2016)

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