Enzo Maiorca bereitet sich vor.

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Der Rekordversuch am 22. September 1974 endete unrühmlich.

LUCIO Celletti archeosport

Wien – Er war ein Pionier des Freitauchens, mit nur einem Atemzug erreichte Enzo Maiorca 1961 als erster Mensch eine Tiefe von 50 Metern. Ärzte hatten dem Italiener von derlei Abenteuern abgeraten, den Brustkorb würde es unter dem Druck zerquetschen.

Maiorca ließ sich von seinen Ambitionen nicht abbringen, verbesserte schrittweise seine Bestmarke, stets im Wettbewerb mit dem Franzosen Jacques Mayol – eine Rivalität, die den französischen Regisseur Luc Besson 1988 zu dem Film "Im Rausch der Tiefe" ("Le grand bleu") inspirieren sollte.

Ein Rekordversuch als Schnitt

Der 22. September 1974 brachte einen Schnitt in Maiorcas Karriere. Ein im Fernsehen übertragener Rekordversuch über 90 Meter musste abgebrochen werden, Maiorca war kurz nach dem Abtauchen mit einem seiner Helfer kollidiert und wütete an der Oberfläche. Die Schimpftiraden fanden wenig Anklang, Maiorca wurde medial gemieden und zog sich vorübergehend zurück.

Erst 1988, im Alter von 57 Jahren, tauchte Maiorca tiefer als 100 Meter, es war sein letzter großer Auftritt. Zwischen 1994 und 1996 war er für die nationalkonservative Partei Alleanza Nazionale tätig.

Am Sonntag starb Maiorca in Syrakus, jener Stadt an der Ostküste Siziliens, in der der Pionier auch geboren wurde. Er wurde 85 Jahre alt. (phb, 14.11.2016)