Das so genannte Vollmondgesicht ist eine mögliche Nebenwirkung des Cushing-Syndroms. Dabei bekommt das Gesicht eine runde Form, die Wangen wirken bläulich und aufgedunsen, es entsteht ein Doppelkinn.

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Das Cushing-Syndrom tritt vor allem bei Nebennieren-Tumoren und bei hoch dosierter Cortison-Therapie auf. Sichtbar und typisch ist vor allem ein aufgeblähtes Gesicht ("Vollmond"-Gesicht). Es kommt zu einer Veränderung der Fettverteilung am Körper sowie zu Stoffwechselveränderungen.

Zur Behandlung des Cushing-Syndroms setzt die Medizin bisher auf die Substanz Metyrapon, die die Cortisol-Produktion im Körper hemmt. Der Effekt ist begrenzt. Der Wiener Chemiker Nuno Maulide von der Universität Wien hat nun eine neue Methode zur Herstellung von Metyrapon-Derivaten entwickelt.

Methode entwickelt

Die Herstellung von Metyrapon-Derivaten ist ein mehrstufiger und langwieriger Prozess, der viele verschiedene Schritte voraussetzt. Die Arbeitsgruppe um Nuno Maulide hat nun eine direkte Methode entwickelt, die sich für die Synthese von Molekül-Abwandlungen eignet, teilte die Universität Wien kürzlich mit.

In Kooperation mit Rolf Hartmann vom Helmholtz Institut für Pharmazeutische Forschung in Saarbrücken in Deutschland, wo schon umfassende Erfahrungen mit dem biologischen Target gesammelt wurden, testeten die Wissenschafter die neuen Verbindungen. "Mindestens drei der neuen Verbindungen wiesen eine Wirkung auf, die mit der von Metyrapon vergleichbar sind. Dadurch konnten wir zeigen, dass die strukturelle Modifikation dieses Moleküls vielversprechend ist", erläuterte Maulide. (APA, 14.11.2016)