Kuala Lumpur – Ein Abgeordneter in Malaysia hat Reportern Einblick in Ermittlungsakten im größten Korruptionsskandal vergangener Jahre gegeben und muss deshalb 18 Monaten ins Gefängnis. Das Urteil erging am Montag. Rafizi Ramli hatte laut Anklage eine Seite aus einem Ermittlungsbericht im Zusammenhang mit dem Staatsfonds 1MDB weitergereicht. Er kann gegen das Urteil Berufung einlegen.

Human Rights Watch kritisierte die Verurteilung scharf. Damit sollten Whistleblower eingeschüchtert werden, um den Skandal totzuschweigen.

Aus dem Fonds fehlen hunderte Millionen Dollar, Behörden von Singapur über die Schweiz bis in die USA ermitteln. Regierungschef Najib Razak hat dementiert, dass hunderte Millionen dubioser Gelder auf seinen Konten aus dem Fonds stammten. Er feuerte den ermittelnden Staatsanwalt und setzte einen Nachfolger ein, der die Ermittlungen einstellte. Am Samstag ist eine Massendemonstration in Kuala Lumpur gegen Najib geplant. (APA, 14.11.2016)