London – Die Oxford Dictionaries haben das Wort "post-truth" (die deutschsprachige Entprechung wäre "postfaktisch") zum internationalen Wort des Jahres 2016 gewählt. Die Oxford Dictionaries sind in ihrer Bedeutung für die englische Sprache vergleichbar mit dem Duden und gehören zum Universitätsverlag Oxford University Press.

Das Adjektiv beschreibe Umstände, in denen die öffentliche Meinung weniger durch objektive Tatsachen als durch das Hervorrufen von Gefühlen und persönlichen Überzeugungen beeinflusst werde, heißt es in einem Auszug aus dem Wörterbuch.

"Wachsendes Misstrauen gegenüber Fakten, die vom Establishment angeboten werden"

"Angetrieben von dem Aufstieg der Sozialen Medien als Nachrichtenquelle und einem wachsenden Misstrauen gegenüber Fakten, die vom Establishment angeboten werden", habe das Konzept des Postfaktischen seit einiger Zeit an Boden gewonnen, sagte Oxford-Dictionaries-Chef Casper Grathwohl zur Begründung.

Untersuchungen hätten ergeben, dass sich der Gebrauch des Wortes "postfaktisch" im Jahr 2016 im Vergleich zum Jahr davor drastisch erhöht habe, hieß es weiter. Vor allem im Zusammenhang mit dem Brexit-Referendum und den Präsidentschaftswahlen in den USA habe der Begriff einen Höhepunkt erlebt. (APA, red, 15. 11. 2016)