Wien – Der Anwalt und Publizist Alfred Noll hat heute, Mittwoch, Nachmittag den Staatspreis für Kulturpublizistik erhalten. Der alle zwei Jahre verliehene Preis ist mit 10.000 Euro dotiert, die Laudatio hielt Armin Thurnher.

"Seine publizistische Tätigkeit basiert auf der Kompetenz des erfahrenen Juristen, der in seinen Auseinandersetzungen in den Zonen des Rechts und des Unrechts seine Mandanten vor den Abgründen der Judikatur zu sichern weiß", heißt es in der Jurybegründung. "Die reichhaltigen Erfahrungen in Rechtsangelegenheiten extrapoliert Noll in literarischen und essayistischen Arbeiten, Erkenntnisse aus Restitutionsverfahren etwa in der Parabel 'Kannitz'." Während die anwaltliche Tätigkeit den Interessen der Mandanten verpflichtet sei, könne er als Publizist von autonomen Terrains ausgehend agieren. "Noll tut dies in breiter Palette mit Kommentaren, Polemiken, Pamphleten, Rundfunkgesprächen, Reden und Buchpublikationen."

Biennal vergeben

Alfred J. Noll wurde 1960 in Salzburg geboren und hat sich als Jurist in Medien- und Urheberrecht sowie in Kunst-Restitutionsrecht spezialisiert. Zu seine Publikationen zählen u. a. "Die Benützung rechtswidriger Vorlagen (Raubkopien) bei der Herstellung digitaler Vervielfältigungsstücke zum privaten Gebrauch" (2005), "Kannitz. Eine Parabel" (2010) oder "John Locke und das Eigentum. Eine Einführung in den Second Treatise of Government und seine 'great foundation of property'" (2016).

Der Staatspreis für Kulturpublizistik wird alle zwei Jahre von einer Jury an Persönlichkeiten vergeben, die sich durch hervorragende Beiträge auf dem Gebiet der Kulturpublizistik in Zeitungen und Zeitschriften, in den audiovisuellen Medien oder in Einzelpublikationen besonders ausgezeichnet haben. Zu den bisherige Preisträgern zählten zuletzt Robert Misik (2008), Ernst Strouhal (2010), Hazel Rosenstrauch (2012) und Peter Strasser (2014). (APA, 16.11.2016)