Den Haag – Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag (IStGH) will künftig Verbrechen an Kindern schärfer ahnden. Das Ziel sei, entschlossener gegen die "Geißel der Verbrechen an Kindern" vorzugehen", sagte Chefanklägerin Fatou Bensouda am Mittwoch. Sie wolle jene 230 Millionen Kinder verstärkt in den Blick nehmen, die weltweit Opfer von Kriegsverbrechen und Konflikten seien. "Es ist unverzeihlich, dass Kinder angegriffen, vergewaltigt und ermordet werden und sich bis jetzt unser Gewissen nicht regt", sagte Bensouda.

Mitte Oktober hatte der Strafgerichtshof zum ersten Mal in einer öffentlichen Anhörung über Entschädigungen für Opfer von Kriegsverbrechen verhandelt. Es geht dabei um ehemalige Kindersoldaten, die der kongolesische Milizenführer Thomas Lubanga rekrutiert hatte. Lubanga wurde 2012 für den Einsatz von Kindersoldaten im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo in den Jahren 2002 und 2003 zu 14 Jahren Haft verurteilt. Die von seinen Einheiten rekrutierten Kindersoldaten sollen nun entschädigt werden. (APA, 17.11.2016)