Wien – Ab fünf Beschäftigten besteht das Recht auf einen Betriebsrat, aber nur noch 49 Prozent aller Betriebe haben einen – Tendenz sinkend. Vor zehn Jahren hatten noch 63 Prozent einen gewählten Arbeitnehmervertreter. Christoph Hofinger von SORA führt den Abgang unter anderem auf das Schrumpfen des öffentlichen Dienstes und ein starkes Minus bei mittleren Betrieben mit 20 bis 100 Mitarbeitern zurück.

Für Johann Kalliauer, Präsident der Arbeiterkammer Oberösterreich, ist in den rückläufigen Zahlen "zum Teil der Strukturwandel abgebildet". Dabei würde sich ein Betriebsrat für beide Seiten – Arbeitnehmer wie Arbeitgeber – lohnen. "Über 80 Prozent der Beschwerden in Oberösterreich kommen aus Firmen ohne Betriebsrat", berichtet Kalliauer aus der Erfahrung aus seinem Haus. Dies habe sich aber noch nicht ganz herumgesprochen. "Es gibt leider noch immer Betriebe, die sich vor Betriebsräten mehr fürchten als vorm Mitbewerber", so der AK-OÖ-Präsident am Freitag. (APA, 18.11.2016)