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Protest in Kuala Lumpur.

Foto: reuters/EDGAR SU

Kuala Lumpur – Wegen eines seit Monaten schwelenden Korruptionsskandals haben Tausende Demonstranten in Malaysia den Rücktritt von Ministerpräsident Najib Razak gefordert. Trotz der Festnahmen von Oppositionsführern wenige Stunden zuvor zogen sie am Samstag aus mehreren Richtungen ins Zentrum der Hauptstadt Kuala Lumpur.

Die Behörden hatten die Kundgebung der Demokratiebewegung Bersih ebenso wie eine Gegenveranstaltung von Regierungsanhängern verboten. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden aus Furcht vor Zusammenstößen beider Lager verschärft. Rund 7000 Polizisten waren laut einem Medienbericht im Einsatz.

Verhaftungen

Der Chef der Bersih-Bewegung sowie weitere Regierungsgegner waren am Freitag verhaftet worden. Ministerpräsident Najib bezeichnete die Demonstranten als "ein Werkzeug der Opposition". Unter dem Deckmantel einer unabhängigen Organisation versuche sie eine demokratisch gewählte Regierung abzusetzen.

Im Zentrum der Korruptionsaffäre steht der malaysische Staatsfonds 1Malaysia Development Berhad (1MDB). Er wurde 2009 von Najib gegründet, der bis vor kurzem auch noch Aufsichtsratschef war. Bei dem Fonds waren Milliardenbeträge verschwunden oder auf ausländische Bankkonten mit unbekannten Eigentümern abgeflossen. Die Ermittlungen beschäftigen Behörden rund um den Globus. In mindestens sechs Ländern laufen Geldwäsche-Untersuchungen. Najib und der Fonds haben ein Fehlverhalten bestritten. (Reuters, 19.11.2016)