LASK-Trainer Oliver Glasner stellte sich schützend vor seine Legionäre.

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Horn/Wien – Dass es auf Österreichs Fußballplätzen derber zugeht als beim Elmayer-Kränzchen in der Tanzschule, ist ein Faktum. Beim 4:1-Sieg des LASK in Horn wurden aber von den Waldviertler Rängen Ressentiments aus der tiefsten Schublade laut. LASK-Trainer Oliver Glasner wurde auf die Tribüne verbannt, weil er einen Horn-Fan zurechtweisen wollte, der die LASK-Spieler Dimitry Imbongo und Fabiano rassistisch beleidigt hatte.

Schauplatz Horn, 84. Spielminute: Der LASK führt in der 18. Runde der Ersten Liga bereits 3:1 im Waldviertel. Oliver Glasner verlässt plötzlich voll Zorn seine Coachingzone, wird kurz darauf vom Schiedsrichter auf die Tribüne geschickt.

"Das ist das Regelwerk, aber der Zuschauer hinter uns hat uns das ganze Spiel schon beschimpft. Aber dann hat er Imbongo rassistisch beleidigt, bei der Auswechslung von Fabiano hat er diesen auch noch persönlich und zutiefst beleidigt. Da sind mir einfach die Sicherungen durchgebrannt. Ich möchte meine Spieler schützen und wollte eigentlich nur, dass ein Ordner kommt und den Herrn hinter uns des Feldes verweist. Aber es war kein Ordner da", sagte Glasner nach dem Spiel bei Sky.

Der 42-Jährige würde das sofort wieder tun. "Für das Verlassen der Coachingzone muss man halt auf die Tribüne. Aber das nehme ich sehr gerne in Kauf, genauso wie eine mögliche Strafe. Wenn man seinen Spieler so vor rassistischen Beleidigungen beschützt, dann werde ich das sehr gerne bezahlen."

Schiedsrichter Christopher Jäger sagte, er habe von dem Vorfall nichts mitbekommen. "Ich habe nur die Information von meinem Assistenten erhalten, dass Herr Glasner seine Coachingzone schreiend verlassen hat und er daher auf die Tribüne verwiesen werden muss. Glasner hat mir nach dem Spiel gesagt, dass es zu einem Vorfall mit einem Zuschauer gekommen sei."

Der SV Horn hat sich in einer Aussendung bereits offiziell für den Vorfall entschuldigt und Ermittlungen gegen die betroffene Person eingleitet. (vet, 19.11.2016)