Der 24-jährige Israeli Manus Dabbur traf sehenswert zum 1:0 für Salzburg.

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Salzburg – Damir Canadi konnte in der Länderspielpause keine Wunder an Rapid wirken, die lange Verletztenliste ließ nur kosmetische Eingriffe zu, die Betrauung von Mario Sonnleitner mit dem Kapitänsamt begründete er mit dessen Trainingseinstellung.

Der ebenfalls nicht in Bestbesetzung antretende Meister dachte von Beginn an nicht daran, die Hoffnung der Wiener auf eine Wende durch Nachlässigkeit zu nähren. Schon nach kaum zwei Minuten musste sich Goalie Richard Strebinger gehörig strecken, um einen Schuss von Munas Dabbur aufs lange Eck zu bändigen. Valon Berisha hatte den Israeli, der bis dahin erst ein Ligator erzielen konnte, aber den verletzten Jonatan Soriano zu ersetzen hatte, perfekt eingesetzt.

Schock

Rapids ersatzgeschwächte Mannschaft wirkt gleich geschockt, während sich die mitgereisten Fans, die schon den Anpfiff unter Einsatz von grünen Nebeltöpfen verzögert hatten, weiter munter daneben benahmen. Die Salzburger ließen sich nicht beirren, schickten sich an, die Gäste einfach zu überrennen. Nachdem Duje Caleta-Car per Kopf die Führung vergeben hatte, schlug Dabbur doch zu. Wieder glänzte Berisha mit einem Pass, Dabbur ließ noch Sonnleitner aussteigen und traf ins lange Eck (8.) und also zum ersten Mal seit 6. August beim 2:0 gegen St. Pölten.

In dieser Tonart hätte es weitergehen können, aber Fredrik Gulbrandsen und Stefan Laimer scheiterten zunächst am Ausbau der Führung. Salzburg gewann nahezu alle Zweikämpfe, Rapid konnte sich durch Gegenangriffe nie Erleichterung verschaffen. Canadi reagierte schnell, brachte zur Stabilisierung Srdjan Grahovac statt Joelinton (33.), erzielte damit aber nur insofern Wirkung, als die Vorentscheidung hinausgezögert wurde. Kurz vor dem Pausenpfiff scheiterte Dabbur nach Vorlage von Diadie Samassekou an Strebinger, aber die Rapidler kamen trotzdem nicht ohne zweiten Gegentreffer in die Kabine. Nach dem Eckball von Andreas Ulmer attackiert Thomas Schrammel zu zögerlich und Stefan Lainer erzielte per Kopf sein viertes Saisontor.

Wickel

Nach Seitenwechsel gaben sich die Salzburger vor etwas mehr als 15.000 Zusehern nicht mehr so zwingend, blieben aber ganz klar spielbestimmend. Rapid, das vor der Pause keine einzige Torchance vorgefunden hatte, mühte sich vor allem über Louis Schaub um Gefährlichkeit.

Rapid kam sogar zu einer Torchance, aber der engagierte Sonnleitner vergab nach Flanke von Schaub per Kopf (76.). Gegen Ende der Partie feierte bei den Salzburgern Reinhold Yabo sein Debüt. Auch eine Definition der Gefahr, die von Rapid ausging. Allerdings gab es noch Aufregung. Schiedsrichter Alexander Harkam gab zurecht Elfer, weil Caleta-Car den eingewechselten Philipp Malicsek gefoult hatte. Der eingewechselte Tomi verkürzte auf 1:2. Paulo Miranda regte sich so auf, dass er Gelb-Rot sah. Und Sonnleitner bekam nach Auskunft des vierten Offiziellen Rot wegen einer angeblichen Tätlichkeit. (red, 20.11.2016)

Fußball-Bundesliga (15. Runde):

Red Bull Salzburg – SK Rapid Wien 2:1 (2:0). Wals-Siezenheim, Red-Bull-Arena, 15.082, SR Harkam.

Tore: 1:0 ( 8.) Dabbur, 2:0 (45.+1) Lainer, 2:1 ( 92.) Tomi (Elfmeter)

Salzburg: Walke – Lainer, Miranda, Caleta-Car, Ulmer – Lazaro, Laimer, Samassekou (87. Yabo), V. Berisha – Gulbrandsen (73. Radosevic), Dabbur (96. Wisdom)

Rapid: Strebinger – Pavelic, Sonnleitner, M. Hofmann, Schrammel – Mocinic (67. Malicsek), Szanto – Schaub, Joelinton (33. Grahovac), Murg (64. Tomi) – Kvilitaia

Rote Karte: Sonnleitner (95./Tätlichkeit)

Gelb-Rote Karte: Miranda (92./Tätlichkeit)

Gelbe Karten: Lainer, Lazaro bzw. Grahovac, Schrammel, Tomi, Schaub, M. Hofmann