Franz Dobler, "Ein Schlag ins Gesicht". € 20,50 / 355 Seiten. Tropen, Stuttgart 2016

cover: Tropen

Der fragmentierte Einstieg in Franz Doblers Krimi erfordert Konzentration. In besoffenen Kneipengesprächen, die mehr oder weniger tiefsinnig sind, enthüllt sich eine triste Ausgangslage. Kriminalhauptkommissar Robert Fallner hat beschlossen, den Job zu quittieren.

Er hat einen jugendlichen Dealer erschossen, und irgendwie verfolgt ihn das. Die Frau hat ihn verlassen, er hat keine Ahnung, wo sie ist. Sein Bruder leitet eine Sicherheitsfirma und bietet Fallner an, ins Business einzusteigen. Der Auftrag scheint simpel. Eine Schauspielerin, deren beste Tage schon Jahre zurückliegen, fühlt sich von einem Stalker verfolgt.

Fallner taucht in seine Jugend ein, als Sexfilmchen wie Die Satansmädels von Titting, in denen seine Klientin eine tragende, beziehungsweise liegende, Rolle spielte, ein Skandal waren und Fallners Klientin von einer Filmkarriere träumte. Sie ist viel in den sozialen Medien unterwegs. Hat sie sich dabei einen Stalker eingefangen? Die Sprache ist nicht stubenrein, aber sehr witzig: robuster Humor hat noch nie geschadet. (Ingeborg Sperl, Album, 21.11.2016)