"Johanna Dohnal prägt die Politik und wie Männer und Frauen in Österreich miteinander leben, bis heute", sagt Ines Stilling, Leiterin der Sektion für Frauenangelegenheiten und Gleichstellung.

Foto: BMFG

Wien – Bereits zum 12. Mal wurden heuer die Johanna-Dohnal-Preise vergeben. Mit den Preisen werden junge Wissenschaftlerinnen dafür ausgezeichnet, dass sie durch ihre Arbeiten die Verwirklichung von Geschlechterdemokratie fördern und als Rolemodels auf Mädchen und Frauen in ihrer Ausbildung wirken.

"Johanna Dohnal prägt die Politik und wie Männer und Frauen in Österreich miteinander leben, bis heute", sagt Ines Stilling, Leiterin der Sektion für Frauenangelegenheiten und Gleichstellung, die in Vertretung von Frauenministerin Sabine Oberhauser die Festrede hielt. Dohnal habe dafür gesorgt, dass Frauen im öffentlichen Dienst eine reale Chance haben eine Führungsposition zu bekommen. Als erste Frauenministerin Österreichs gilt sie nach wie vor als Ikone der österreichischen Frauenbewegung.

Ausgezeichnete feministische Forschung

Veronika Helfert, die in diesem Jahr das Johanna-Dohnal-Stipendium erhält, erforscht für ihr Dissertationsprojekt "Zur Frauen- und Geschlechtergeschichte der Rätebewegung in Österreich im europäischen Kontext 1916/17-1924" die Auswirkungen des Geschlechts auf politische Prozesse und Handlungsspielräume von AkteurInnen.

Theresa Kaar wurde für ihre Arbeit "Thinking women were bad at math impairs early neural processing: Effects of stereotype threat on working memory performance and P300" mit einem der drei Förderpreise ausgezeichnet. Sie untersucht, inwiefern Geschlechterstereotype einen Einfluss auf kognitive Prozesse haben.

Hannah Ringhofer erhielt für ihre Masterarbeit "Antifeministische Männerrechtsbewegungen und ihre Auswirkungen auf feministische Soziale Arbeit" ebenfalls einen Förderpreis. Ihre Forschungsergebnisse zeigen, dass antifeministische Tendenzen innerhalb der österreichischen Politik auf verschiedenen Ebenen spürbar sind.

Und Rita Emilia Stangl wurde für ihre Diplomarbeit "Sexualität in österreichischen Biologieschulbüchern. Eine Inhaltsanalyse" mit einem Förderpreis ausgezeichnet. Sie analysierte Biologiebücher der 5. und 8. Schulstufe. Dabei kam sie zu dem Ergebnis, dass viele für die sexuelle Gesundheit von Jugendlichen relevante Thematiken nicht oder nur unzureichend behandelt und Rollenstereotype reproduziert werden.

Der Johanna-Dohnal-Preis wurde 2004 anlässlich des 65. Geburtstags Johanna Dohnals von den SPÖ-Frauen ins Leben gerufen. Seit 2006 werden zusätzlich Johanna-Dohnal-Stipendien vergeben, die es Studentinnen ermöglichen sollen, ein halbes Jahr an einem Dissertationsprojekt zu forschen oder zu schreiben. (red, 22.11.2016)