"Heil Trump, Heil unserem Volk, Heil Sieg": Zwei Wochen nach Donald Trumps Wahlsieg berichten US-Medien über rechtsradikale Auswüchse im Zusammenhang mit dem neuen US-Präsidenten. Im Ronald-Reagan-Building in der Hauptstadt Washington feierten Besucher einer Konferenz des rassistischen National Policy Institute die Rede des notorischen "Alt-Right"-Aktivisten Richard B. Spencer minutenlang mit dem Hitlergruß. Das Magazin "Atlantic" stellte Auszüge aus der Rede ins Internet.

The Atlantic

Alt-Right, die "alternative Rechte", bezeichnet eine ultrarechte Bewegung in den USA, die ihre reaktionären und rassistischen Motive mit einer vergleichsweise modern wirkenden Fassade tarnt. Spencer, der als wichtigste Figur dieses Zirkels gilt, strebt eine "neue Gesellschaft an, einen Ethno-Staat, der Sammelpunkt aller Europäer" werden soll.

"Lügenpresse"

Für Kritiker in den Medien hat er bei seiner Rede ein "original deutsches" Wort übrig: "Lügenpresse". Nicht nur Rechtspopulisten der Jetztzeit, auch NS-Größen verwendeten diesen Begriff, um Journalisten und Medien verächtlich zu machen. Die Provokation verfehlt nicht ihre Wirkung, tosender Applaus der Zuseher folgt. Und: "Man fragt sich, ob diese Menschen überhaupt Menschen sind oder doch nur seelenlose Golems."

Amerika sei "bis zu dieser Generation ein weißes Land" gewesen, fährt Spencer fort. "Es ist unsere Schöpfung, unser Erbe, und es gehört uns."

Das Ronald Reagan Building befindet sich nur wenige hundert Meter vom Weißen Haus entfernt, wo der erste schwarze Präsident der USA noch bis 20. Jänner 2016 residiert. (red, 22.11.2016)