Brüssel – Ein mutmaßlicher Hintermann des tödlichen Angriffs auf das Jüdische Museum in Brüssel 2014 ist auf freien Fuß gekommen. Nacer B. wurde am Dienstag gegen eine Kaution von 50.000 Euro entlassen, wie der Sender RTBF berichtete. Die Staatsanwaltschaft bestätigte die Information gegenüber der Nachrichtenagentur Belga.

Nacer B. darf seinen französischen Wohnort dem Bericht zufolge nicht verlassen und muss für die Ermittler verfügbar bleiben. Sein Pass wurde eingezogen, er trägt aber keine elektronische Fußfessel. Der mutmaßliche Helfer des Hauptverdächtigen Mehdi Nemmouche war Ende 2014 in Marseille verhaftet und von Frankreich an Belgien überstellt worden. Sein Anwalt sagte dem Sender RTBF, dass B. noch immer jegliche Beteiligung abstreite.

Nemmouche wird vorgeworfen, am 24. Mai 2014 im Jüdischen Museum in Brüssel ein israelisches Touristenpaar, eine Französin und einen Belgier erschossen zu haben. Der damals 29 Jahre alte mutmaßliche Täter war sechs Tage nach dem Verbrechen in Südfrankreich festgenommen und später nach Belgien ausgeliefert worden. Ein dritter Verdächtiger war schon im Juli 2015 von Frankreich an Belgien überstellt worden. Nach einem vierten Beteiligten fahndet die Polizei weiterhin. (APA, 22.11.2016)