Islamabad – Bei Schüssen indischer Soldaten auf einen Passagierbus auf der pakistanischen Seite der umstrittenen Grenzregion Kaschmir sind nach pakistanischen Angaben neun Zivilisten und drei Soldaten getötet worden. Andere Quellen berichteten bereits von 11 Toten. Elf Menschen seien zudem verletzt worden, sagte am Mittwoch ein örtlicher Polizeibeamter. Laut einer Stellungnahme der Armee hat eine Mörsergranate den Bus nahe dem Grenzdorf Dhudnial getroffen.

Erst am Dienstag hatte die indische Armee mitgeteilt, dass drei ihrer Soldaten an der Grenze von pakistanischen Soldaten getötet worden seien. Ein Leichnam sei "verstümmelt" gewesen. Nach Medienangaben war der Mann geköpft worden. Eine indische Armeequelle bestätigte am Mittwoch, Indien habe daraufhin mit Mörsern und Granaten auf die pakistanische Seite gefeuert. "Wir wollten klarmachen, dass Verstümmelung nicht akzeptabel ist."

Seitdem Indien Ende September erstmals seit 45 Jahren zugegeben hatte, mit seinen Soldaten die Grenzlinie übertreten zu haben, gab es dort fast täglich Schusswechsel zwischen Soldaten der beiden Nuklearmächte. Allein in Pakistan sind in diesem Jahr mindestens 40 Menschen ums Leben gekommen, die meisten seit September. (APA, 23.11.2016)