Die 44-jährige Nikki Haley soll die USA bei den Vereinten Nationen repräsentieren.

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Washington – Eine weitere Personalentscheidung des designierten US-Präsidenten Donald Trump wurde bekannt: Nikki Haley, Gouverneurin von South Carolina, wird als US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen nominiert. "Gouverneurin Haley hat bewiesen, dass die Menschen unabhängig von ihrem Hintergrund und ihrer Parteizugehörigkeit zusammenbringen kann", hieß es in einer offiziellen Erklärung Trumps am Mittwoch. Zuvor hatten bereits mehrere US-Medien über die Entscheidung berichtet.

Die 44-Jährige gilt als der erzkonservativen Tea-Party-Bewegung nahestehend, hat sich gegen Abtreibung und die Gesundheitsreform von Barack Obama ausgesprochen und ist für das Recht auf Waffenbesitz. Zugleich machte sie im vergangenen Jahr mit der Forderung Schlagzeilen, die umstrittene Konföderiertenflagge vom Kapitol in dem südlichen Bundesstaat zu entfernen.

Als Nachfahrin indischer Einwanderer und als Frau würde sie aus Trumps Kandidatenriege weißer Männer herausragen. Sie hat sich bisher vor allem mit Handels- und Arbeitspolitik beschäftigt und außenpolitisch keinerlei Erfahrung. Im Wahlkampf hatte sie zunächst Marco Rubio und nach dessen Ausscheiden Ted Cruz unterstützt. Trump hatte sie immer wieder kritisiert, vor allem für seine aggressive Rhetorik während der Vorwahlen und seinen Vorschlag, Muslimen die Einreise in die USA zu verweigern. Sie hatte ihn auch aufgefordert, seine Steuererklärung zu veröffentlichen. Trump wiederum warf der Gouverneurin vor, nicht rigoros genug gegen die illegale Einwanderung vorzugehen und reagierte auf ihre Kritik mit einem Angriff auf Twitter.

Ben Carson wurde der Posten des Ministers für Wohnungsbau und Stadtentwicklung angeboten. Der 65-jährige Afroamerikaner hatte sich um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner beworben, die Trump allerdings schließlich gewann. Carson selbst kündigte nun an, es werde bald eine Erklärung zu seiner künftigen Rolle abgeben.(red, 23.11.2016)