Zuerst hat Corinna Milborn auf Puls 4 die Debatte VdB/Hofer souverän moderiert, einen Tag später konfrontierte sie Norbert Hofer höflich, aber bestens vorbereitet und unbeirrbar mit seiner deutschnationalen Grundierung. Da war aber gleich der freiheitliche Mann im Mark getroffen. Der oberösterreichische FP-Abgeordnete zum Nationalrat Gerhard Deimek schrieb auf Twitter über Milborn: "War schon immer sehr blond. Echt."

Stimmt, soweit bekannt, färbt Milborn ihre Haare nicht. Deimek meinte aber etwas anderes, musste aber den Eintrag nach einem Proteststurm wieder löschen. Milborn hatte vorsorglich vor der Sendung geschrieben, sie werde alle sexistischen Verunglimpfungen, Vergewaltigungsfantasien inklusive, die bei so etwas immer gern gepostet werden, unbarmherzig klagen. Darauf blieb es relativ ruhig, nur Deimek wagte sich auf das Gebiet des Intelligenzvergleichs. Wahrscheinlich hatte er das von Norbert Hofer herausgegebene Buch gelesen, in dem den Frauen empfohlen wird, lieber ihren "Brutpflegetrieb" zu stillen.

Sehr aufregen musste sich auch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Er finde es furchtbar, wie Wahlkämpfe heute geführt würden: "Völlig schamlos werden Dinge erfunden und den Kandidaten angedichtet." Ja, zum Beispiel von seiner politischen Trophäenfrau Ursula Stenzel, die in einem besorgniserregenden Auftritt dem Kandidaten VdB einen Nazivater unterstellen wollte. (Hans Rauscher, 23.11.2016)