München – Sie sind zwar weniger bekannt als die Echten Wespen, aber zumindest bei Landwirten ebenso unbeliebt: die Pflanzenwespen (Symphyta) können zu einer regelrechten Plage werden. Ihre gefräßigen Larven ernähren sich bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich von Pflanzen und richten dabei mitunter große Schäden an.
Forscher der Zoologischen Staatssammlung München (ZSM) und des Senckenberg Deutsche Entomologische Instituts haben nun die genetischen Codes von mehr als tausend Pflanzenwespenarten entschlüsselt und in eine öffentliche Datenbank eingespeist. Dadurch sollen die Schädlinge in Zukunft schnell und sicher und vor allem früh identifiziert werden können.
Äußerlich schwer unterscheidbar
Seit 2010 werteten die Wissenschafter insgesamt 5360 Individuen aus, die 1030 verschiedenen Arten zugeordnet werden konnten. "Die Erfassung dieser großen Artenzahl war nur durch die umfangreichen Sammlungsbestände der beiden beteiligten Institutionen und die tatkräftige Unterstützung durch zahlreiche externe Fachkollegen möglich", sagte Stefan Schmidt vom ZSM.
Die Pflanzenwespen, manchmal auch Sägewespen genannt, sind eine von Taxonomen bislang eher vernachlässigte Insektengruppe innerhalb der Hautflügler. Grund für die geringe Aufmerksamkeit ist die oft schwierige Bestimmung der Tiere anhand ihrer äußeren Merkmale, da sich viele Arten auch bei genauerem Hinsehen kaum voneinander unterscheiden.
Daher eigne sich hier DNA-Barcoding-Methode zur Artbestimmung ganz besonders, so die Wissenschafter. Die genetischen Daten bilden zudem eine wichtige Grundlage für weiterführende Untersuchungen zur Klärung der Taxonomie und Systematik dieser Gruppe. (25. 11. 2016)