Messfahrzeug.

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Der Messkoffer.

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Sie haben keinen besonders guten Ruf. In den letzten Jahren sind Tests von Mobilfunknetzen zunehmend unter Beschuss geraten: Sie seien zu einem Geschäft für Zeitschriften und Webseiten geworden. Gute Bewertungen im Tausch gegen Inserate, lautet der Vorwurf. Allerdings hat sich der Test der deutschen Zeitschrift "Connect" zum Maßstab der heimischen Netzbetreiber A1, "3" und T-Mobile gemausert, der entsprechend beworben wird.

A1 holte Krone zurück

Dieses Jahr eroberte A1 die Krone vom Vorjahressieger "3" zurück. "Bei der Sprachtelefonie war A1 die eindeutige Nummer eins", urteilt die Zeitschrift. Aber auch "3" habe zugelegt, wodurch das Rennen um den ersten Platz denkbar knapp war: 918 Punkte für A1, 915 für den Verfolger.

Den größten Schritt nach vorne hat laut "Connect" T-Mobile gemacht, das Unternehmen wurde von den beiden Konkurrenten nur knapp geschlagen. Fazit: "Dass der Anbieter dennoch bei fast allen Messwerten minimal hinter seinen Mitbewerbern landet, liegt daran, dass diese in Österreich extrem stark sind. Mit 876 Punkten und der Note "sehr gut" zeigt sich T-Mobile Austria in Topform."

Zum Testzeitpunkt war A1 zudem der einzige österreichische Netzbetreiber, der bereits Telefonate per VoLTE unterstützte. In der konventionellen Mobilfunktelefonie lieferte A1 ebenfalls Spitzenleistungen. Bei den Messungen der Tester, die zu Fuß Innenstadtzonen und öffentliche Gebäude untersuchten (Walktests), lagen alle drei Kandidaten weitgehend auf demselben hohen Niveau. Leicht die Nase vorn hatte Vorjahressieger "3" bei den Sprachverbindungen in kleineren Städten und auf Verbindungsstraßen.

Die Ausrüstung der Tester.
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Ganz ähnlich fielen die Ergebnisse bei den Datenverbindungen aus. Auch hier erzielte A1 bei den Drivetests in größeren Städten einen kleinen Vorsprung, dicht gefolgt von "3". In diesem Testszenario geriet T-Mobile beim Aufruf von Webseiten geringfügig ins Hintertreffen. Bei den innerstädtischen Walktests setzte sich "3" mit hauchdünnem Vorsprung an die Spitze, doch auch hier folgten die beiden anderen Anbieter mit nur wenigen Punkten Abstand. Wie schon bei den Sprachtests erzielt "3" in Kleinstädten und auf Verbindungsstraßen ein leicht besseres Ergebnis als die Mitbewerber.

Mobilfunk in der Bahn

Beim Telefonieren und Surfen in Zügen können die Kunden ebenfalls zufrieden sein. Die von den Testern auf hunderten Bahnkilometern erfassten Werte attestierten den drei Netzbetreibern sehr gute Leistungen – wenngleich die Erfolgsquoten und Datenraten während der Zugfahrten im Vergleich zu Autofahrten auf ländlichen Verbindungsstraßen etwas sanken. Die besten Ergebnisse für mobile Telefonate im Zug erzielte A1, während sich "3" in der Bahn als Datenprimus präsentierte. T-Mobile fiel beim Telefonieren ein wenig zurück. Insgesamt lag Österreich bei den Bahnwertungen etwas hinter den Ergebnissen aus der Schweiz, aber deutlich vor denen aus Deutschland.

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"Kunden haben die Wahl zwischen drei sehr guten Anbietern"

"Connect" betont, dass kein Anbieter jemals schlechter als mit der Testnote "Gut" abgeschnitten hat. "Österreichische Kunden haben also die Wahl zwischen drei sehr guten Anbietern, und dies zu deutlich günstigeren Preisen als in Deutschland." Für den Test waren die Tester mit jeweils sechs Smartphones vom Typ Samsung Galaxy S5 für die Sprachtests und jeweils drei Samsung Galaxy Note 4 für die Datentests unterwegs. In Österreich fuhren die Tester durch elf Groß- und 20 Kleinstädte, das Walktest-Team besuchte fünf Städte. Insgesamt wurde eine Strecke von rund 5.900 Kilometern zurückgelegt und die Mobilfunkversorgung von etwa drei Millionen Einwohnern berücksichtigt.

In Deutschland gewann die Deutsche Telekom zum sechsten Mal in Folge den Test. In der Schweiz fuhr Sunrise den Gesamtsieg ein. (red, 28.11.2016)