Srinagar – Bei einem Angriff auf ein indisches Militärlager in der Unruheregion Kaschmir sind sieben Soldaten und drei Angreifer getötet worden. Das bestätigte die lokale Polizei. Am Dienstagmorgen griffen schwer bewaffnete Männer das Lager in Nagrota im Norden des Landes an. Behördenangaben zufolge hatten sie sich als Polizisten ausgegeben.

Den Angaben nach warfen sie Handgranaten und feuerten mit automatischen Waffen. Sie erschossen zunächst vier Sicherheitskräfte und drangen dann in die beiden Gebäude ein, in denen Polizisten mit Familienangehörigen sowie Soldaten untergebracht waren. Beim anschließenden Schusswechsel wurden ein Polizist und drei weitere Soldaten sowie drei Angreifer getötet. Erst nach acht Stunden war das Feuergefecht beendet.

Terrorunterstützung

Der Angriff ähnelt einer Attacke von vier Terroristen auf ein indisches Militärlager im September, bei der 19 Soldaten ums Leben kamen. Es war der schwerste Angriff auf das indische Militär seit 2002. Indien machte Pakistan für die Unterstützung der Terroristen verantwortlich. Zwei Wochen später behauptete Indien, in einer geheimen Militäraktion Schläge gegen Terroristen auf pakistanischem Boden geführt zu haben. Pakistan bestreitet dies.

Seitdem haben die Spannungen zwischen Indien und Pakistan deutlich zugenommen. Regelmäßig berichten die Militärs beider Seiten von Artilleriefeuer und Schusswechsel an der Grenzlinie, mit militärischen und zivilen Todesopfern auf beiden Seiten. Nach indischen Angaben ist auch die Zahl der Terroristen deutlich gestiegen, die versuchen, über die Grenzlinie zwischen den beiden Ländern in Kaschmir nach Indien einzudringen.

Kaschmir, das von beiden Staaten rund zur Hälfte kontrolliert wird, war Gegenstand von zwei der drei Kriege, die sie gegeneinander führten. Ein weiterer Teil Kaschmirs gehört zu China. (APA, dpa, 29.11.2016)