Innen Farbe nach dem Ildefonso-Prinzip: der frisch sanierte größte Bauteil des ORF-Zentrums auf dem Küniglberg.

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Wien – Im Februar wird das Containerfernsehen auf dem Küniglberg einen entscheidenden Schritt zurückgedrängt: Der größte Bauteil 1 des ORF-Zentrums wird wieder besiedelt nach der Sanierung – die wie berichtet etwas teurer ausfiel als ursprünglich geplant. Der ORF kann wohl einen Teil der Übergangsquartier-Container schön langsam wieder verkaufen.

Die rückübersiedelten Mitarbeiter, großteils Administration, Organisation, Technik, Finanzen und Direktionen, können auch schon ihre Frühjahrsgarderobe 2017 auf das neue Umfeld abstimmen. Wohl statt des alten Küniglberg-Knallorange, das die einst sonst eher düsteren Gänge prägte, kommen je zwei Leitfarben pro Stockwerk: Senf-Petrol für ungerade Stockwerke und Bordeaux-Grün für gerade Stockwerke.

Bordeaux-Grün für Stiftungsräte und General

ORF-General Alexander Wrabetz, der aus dem Bauteil der ORF-Enterprise in den sechsten Stock zurückkehrt, kann sich also auf rot-grünes Stockwerksambiente einstellen. Auch der Stiftungsrat tagt traditionell im sechsten Stock, wenn nicht gerade groß saniert wird. In den Etagenfarben sind etwa Polstermöbel und Akustikbilder gehalten.

Die Farben sollen sich auch durch die übrigen Bauteile ziehen, deren Sanierung etwas sparsamer ausfallen dürfte, um im Gesamtrahmen von 303 Millionen Euro zu bleiben. Auch der geplante Neubau für das eigentliche Programm wird, so hieß es jedenfalls bei einer Zwischeninformation für Betriebsräte, mit diesem Ziel noch einmal durchgerechnet.

Worst Case: 30 Monate Verzug

Bürgerinitiativen von Anrainern, die mehr Verkehr und noch weniger als schon jetzt keine Parkplätze um das ORF-Zentrum fürchten, und die Bezirkspolitik könnten den Zubau nach ORF-internen Berechnungen im Worst Case um 30 Monate verzögern – zweieinhalb Jahre also. Intern geht man von rund einem Jahr Verzug aus.

Die Unsicherheiten verschieben offenbar auch den Abschluss des Funkhaus-Verkaufs an die Vorarlberger Bau- und Immobiliengruppe Rhomberg.

Eine Abkehr von dem Projekt, TV, Radio und Online auf dem Küniglberg zusammenzuführen, gilt freilich bei ORF-Entscheidungsträgern als unrealistisches Szenario. Wo man schon die Leitfarben ausgesucht hat. (fid, 30.11.2016)