Tokio – Die Kosten der Katastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima belaufen sich Insidern zufolge voraussichtlich auf 201 Milliarden Dollar (190,05 Milliarden Euro). Damit wäre die Summe mehr als doppelt so hoch wie zuvor geschätzt, sagte eine mit den Beratungen der Regierung vertraute Person.

Das Industrieministerium in Tokio hatte 2013 erklärt, für Aufräumarbeiten und Kompensationszahlungen für die betroffenen Menschen in der Unglücksregion müssten knapp 98 Milliarden Dollar aufgebracht werden.

Im März 2011 hatte ein Erdbeben der Stärke 9,0 die Küste im Nordosten Japans erschüttert und einen Tsunami ausgelöst. Rund 19.000 Menschen kamen ums Leben. Im AKW Fukushima Eins fiel der Strom aus, die Kühlsysteme versagten. Es gab mehrere Explosionen, in drei Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Radioaktivität wurde freigesetzt. Rund 160.000 Menschen mussten in der Region, die rund 300 km nördlich von Tokio liegt, in Sicherheit gebracht werden, viele von ihnen können nicht mehr zurückkehren.

Die Aufräumarbeiten in der zerstörten Anlage des AKW-Betreibers Tepco werden Jahrzehnte dauern. Die Regierung berät zusammen mit dem Konzern, wie das Problem gelöst werden soll und wer für die Kosten aufkommt. (APA, Reuters, 30.11.2016)