Ankara – Die türkischen Behörden haben Zeitungsberichten zufolge einen führenden Mitarbeiter des Medien- und Industriekonglomerats Dogan festgenommen. Der Vertreter des Mischkonzerns in der Hauptstadt Ankara sei im Zusammenhang mit den Ermittlungen nach dem gescheiterten Putsch im Sommer in Gewahrsam genommen worden, hieß es auf der Website der regierungsfreundlichen Zeitung "Star" am Donnerstag.

Es gehe dabei um Untersuchungen gegen Unterstützer des Geistlichen Fethullah Gülen, den die Regierung als Drahtzieher des Umsturzversuchs bezeichnet. Bei der börsennotierten Dogan Holding war zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar. Die Aktien gaben zeitweise sieben Prozent nach.

Seit dem Putschversuch im Juli gehen die Behörden massiv gegen Medienvertreter, Oppositionelle und mutmaßliche Anhänger des in den USA lebenden Gülen vor. Mehr als 100.000 Staatsbedienstete wurden entlassen, Tausende Menschen wurden festgenommen, Dutzende Medieneinrichtungen geschlossen. Gülen bestreitet, hinter dem Umsturzversuch zu stecken. (APA, 1.12.2016)