Wien – Ein Brückenschlag zwischen den Zeiten eröffnet das Jahr 2017 im Leopold-Museum. Die Ausstellung Köstlich! Köstlich? (ab März) paart den Maler Carl Spitzweg mit dem Bildhauer Erwin Wurm. Während man bezüglich Letzterem nach einem "Neobiedermeier" fragt, wird Spitzweg als – entgegen Klischees – kritischer Beobachter seiner Zeit gezeigt. Ihm ist damit die erste große Schau in Österreich gewidmet, wie Direktor Hans-Peter Wipplinger auf einer Jahrespressekonferenz am Donnerstag betonte.

Programmiert ist auch eine Präsentation des Werks des 2016 verstorbenen Bildhauers Joannis Avramidis. Weiter zurück in die Geschichte führen Schauen über Anton Kolig und den Schweizer Ferdinand Hodler, der der Wiener Moderne wichtige Impulse gab. Aus der Hauskollektion speist sich eine Schau in Sachen Alfred Kubin und eine namens Frauenbilder: Thematisiert werden Rollenklischees, aber auch weibliches Kunstschaffen. Junge Positionen hinsichtlich Fragen dokumentarischen Arbeitens zeigt man in Spuren der Zeit.

Ein neuer Gast im Hause ist die Kunstmesse Art Vienna im Februar, wegen Erfolgs verlängert wird die Kooperation mit Wiener Festwochen und Impulstanz. Mit dem Rückblick zeigt man sich überhaupt zufrieden: 220 Veranstaltungen konnten stattfinden, die Zahl der Besucher blieb im Vergleich zu 2015 bei rund 370.000 stabil. Um 42 Prozent auf 350.000 Euro gesteigert werden konnten die Sponsoringeinnahmen. Zudem freut man sich freilich über eine im Frühjahr vom Bundeskanzleramt bewilligte Budgeterhöhung von 3,3 auf 4,3 Millionen Euro. (rg, 2.12.2016)