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Allen Unkenrufen zum Trotz: Googles Pixel scheint sich vor allem in den USA bestens zu verkaufen.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/SPENCER PLA

Mit seinen ersten Pixel-Smartphones zielt Google erstmals vollständig auf den Premium-Bereich ab. Dies verärgert mit Hinblick auf die Preisgestaltung so manche bisherige Kunden der Nexus-Reihe, für Google scheint sich die neue Strategie aber zu rechnen, wie nun aktuelle Zahlen zeigen.

Prognose

So gehen die Analysten von Morgan Stanley davon aus, dass bis zum Jahresende mindestens drei Millionen Stück der neuen Smartphones verkauft werden, kommendes Jahr sollen dann noch einmal 5 bis 6 Millionen hinzukommen. Dies obwohl das Smartphone derzeit nur in wenigen ausgewählten Ländern verfügbar ist, und selbst dort nur bei einzelnen Providern gepusht wird.

Plus

Besonders erfolgreich scheint Google dabei den Black Friday absolviert zu haben. Laut den Daten von Localytics wurden rund um die traditionell stärksten Einkaufstage in den USA mehr als doppelt (+122 Prozent) so viele Pixel und Pixel XL neu aktiviert als sonst. Damit profitiert das Pixel deutlich stärker vom Black Friday / Cyber Monday als andere große Anbieter. So wurden etwa vom iPhone 7 in dieser Periode "nur" 13 Prozent mehr verkauft. Zum Vergleich: Beim iPhone 6 waren es noch 36 Prozent. Auch das temporäre Wachstum für das Galaxy S7 fällt mit 36 Prozent deutlich schwächer aus. Grund für den Pixel-Schub dürften vor allem verlockende Sonderangebote beim US-Provider Verizon gewesen sein.

Relationen

So erfreulich all diese Zahlen für Google sein mögen, müssen sie aber natürlich in Relation betrachtet werden. Mit den prognostizierten Verkäufen ist man noch weit von den Absätzen eines iPhones entfernt, von dem etwa alleine im letzten Quartal 40,4 Millionen Stück verkauft wurden. Trotzdem wäre dies, so sich die Prognosen bewahrheiten, gerade angesichts der beschränkten Verfügbarkeit ein durchaus gelungener Einstieg für Googles neue Hardwarestrategie. Immerhin würde sich das Pixel damit auch erheblich besser verkaufen als je ein Gerät der Vorgängerserie Nexus. Hier war bisher das Nexus 5 der Beststeller, das sich Schätzungen zufolge insgesamt zwischen drei und fünf Millionen Mal verkauft haben soll, dies aber zu einem Preis, bei dem Google keinerlei Gewinn machen konnte.

Beim Pixel soll die Gewinnspanne für Google hingegen bei rund 24 Prozent liegen, wie die Investmentbank Morgan Stanley vorrechnet. Bei einem prognostizierten Umsatz in der Höhe von rund 6 Milliarden US-Dollar würde Google so zwar noch kein neues, großes Standbein für das eigene Geschäft aufbauen, aber doch zumindest ein nettes Zubrot einsacken. (apo, 1.12.2016)