Artilleriemanöver am Strand (undatiertes Archivbild, veröffentlicht am 2. Dezember 2016)

Foto: APA/AFP/KCNA

Seoul – Nordkorea hat mit militärischen Drohgebärden auf den neuerlichen Sanktionsbeschluss des Uno-Sicherheitsrats reagiert. Machthaber Kim Jong-un habe persönlich ein umfangreiches Artilleriemanöver befehligt, das auf die südkoreanische Hauptstadt Seoul abziele, berichteten Staatsmedien am Freitag.

Die Agentur KCNA zitierte Kim mit den Worten: "Wenn ein Krieg ausbricht, wird ein dermaßen tödlicher Schlag gegen die südkoreanischen Streitkräfte ausgeführt, dass wir deren Willen zur Gegenwehr von Beginn an brechen und sie einfach hinwegfegen würden." Weiters habe er gesagt: "Nichts und niemand würde überleben."

Bei der Übung von Einheiten in Grenznähe wurde den Angaben zufolge ein Angriff auf die "reaktionären Herrschaftsorgane" in Seoul und in anderen südkoreanischen Städten simuliert. Kim habe selbst eine Übung grenznaher Artillerieeinheiten kommandiert.

Neue Sanktionen sollen Kohleexport beschränken

Am Mittwoch hatte der Sicherheitsrat mit neuen Sanktionen auf den jüngsten nordkoreanischen Atomwaffentest reagiert. Nach mehrmonatigen Verhandlungen wurde die Resolution von allen 15 Mitgliedern des Sicherheitsrats angenommen. Die neuen Maßnahmen legen für Nordkoreas Kohleexport nach China eine Obergrenze fest, mit der die für Nordkorea sehr wichtigen Einnahmen um 62 Prozent gegenüber dem Vorjahr sinken sollen. Es ist bereits die sechste UN-Sanktionsrunde seit Nordkoreas erstem Atombombentest im Jahr 2006. (APA, 2.12.2016)